Siemens lagert Software-Entwicklung aus
Siemens wird die meisten seiner 15.000 Stellen für die Software-Entwicklung in Westeuropa und den USA nach Indien, China und Osteuropa verlagern.
Das Unternehmen habe erkannt, dass ein großer Teil der Progammierung von Hochlohnländern in Billiglohnländer verlegt werden müsse, erklärte Anil Laud, Gechäftsführer von Siemens Information Systems in Indien.
3.000 der weltweit 30.000 Siemens-Programmierer arbeiten bereits in Indien. Die Zahl der Beschäftigten in Indien werde jährlich um mindestens 30 Prozent steigen, so Laud weiter.
Noch keine Details
Genaue Zahlen über die zu verlagernden Stellen und einen
Zeitrahmen für den Prozess wollte Laud nicht nennen. Weltweit
arbeiten 417.000 Menschen bei dem deutschen Konzern.

Outsourcing in vollem Gange
Immer mehr IT-Unternehmen gliedern Geschäftsbereiche wie Programmierung, Dateneingabe und die Kundenbetreuung via Call-Center in Länder mit niedrigem Lohnniveau aus.
Allein in Indien sollen mit derartigen Services im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2004 13 Milliarden USD eingenommen werden.
Neben Indien lockt auch China mit Preisen von weniger als 20 Euro pro Entwicklerstunde und konnte so in den letzten Jahren hohe Wachstumsraten verzeichnen.
Gefahr der Preisgabe von internen Informationen
Doch das Auslagern bringt nicht nur Vorteile. So kommt es bei
komplexen Projekten oft zu Qualitätsunterschieden und
Kommunikationsproblemen, Experten sehen zudem die Gefahr der
Preisgabe von internen Informationen oder Implementierung von
Backdoors im Code.
