Mit Biometrie bequem und sicher reisen
Der deutsche Bundesinnenminister Otto Schily [SPD] hat am Donnerstag auf dem Flughafen Frankfurt am Main eine automatische Grenzkontrolle eingeweiht, die Reisende mit Hilfe ihrer Augeniris erkennt.
Es handelt sich um ein Pilotprojekt, an dem Passagiere freiwillig teilnehmen können. Die Bundesregierung will mit dem Test weitere Erfahrungen mit biometrischen Verfahren sammeln, zu denen etwa auch digitale Fingerabdrücke und die Gesichterkennung zählen.
Schily lobte das nun in Frankfurt gestartete Projekt als Möglichkeit, "nicht nur sicherer, sondern auch einfacher" zu reisen. Zu einem möglichen bundesweiten Einsatz des Systems wollte der Minister keine konkreten Angaben machen.
Das Pilotprojekt "Automatisierte und Biometriegestützte Grenzkontrolle" steht auch im Zusammenhang mit dem Bestreben, zur höheren Sicherheit biometrische Daten in Pässe aufzunehmen. Deutschland hatte nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen, solche Merkmale in Pässen und Personaldokumenten zu erfassen. Schily sprach sich dafür aus, zur höheren Verlässlichkeit zwei oder drei verschiedene Kennzeichen aufzunehmen.

Teilnehmer
Der jetzt in Frankfurt gestartete Test richtet sich zunächst vor allem an Vielflieger, die mit dem Verfahren schneller und bequemer die Kontrollen passieren sollen.
Die Teilnahme steht grundsätzlich jedem Reisenden offen, der EU-Bürger ist und über einen maschinenlesbaren Reisepass verfügt. Zudem werden die Freiwilligen von der Polizei überprüft.
Von den Teilnehmern wird bei der Anmeldung eine Aufnahme der Iris gemacht, deren biometrische Merkmale sowie die Ausweisdaten dann in einer lokalen Datenbank des Bundesgrenzschutzes [BGS] gespeichert werden.
Bei der Grenzkontrolle muss der Reisende dann in eine kleine Kamera blicken und das System überprüft, ob Ausweisdaten und die Merkmale der Iris übereinstimmen.