02.01.2004

DIE E-MAUT

Europpass gegen Toll Collect

Im Match um die mögliche Nachfolge des scheiternden deutschen Toll-Collect-Systems treten die Betreiber der österreichischen Lkw-Maut zunehmend selbstbewusster auf.

Ermuntert durch den offenbar ohne gößere Probleme verlaufenen Start sparte Europpass-Geschäftsführer Peter Newole am Freitag jedenfalls nicht mit "Wuchteln".

Das konkurrierende Mautsystem von Toll Collect werde "betrieblich nie funktionieren", zumal das "Grundproblem" sei, "dass das Mautkonsortium keine Ahnung von der Maut hat".

Europpass, eine Tochter der italienischen Autostrade, rechnet nämlich damit, das deutsche Mautkonsortium Toll Collect rund um DaimlerChrysler und die Deutsche Telekom nachträglich aus dem Rennen drängen zu können. "Wir müssen einfach nur warten, bis die Frucht vom Baum fällt", sagte Newole.

"Immer neue Fristen"

Sollte Autostrade nachträglich den Zuschlag in Deutschland erhalten, will der italienische Konzern auch in Deutschland ein System auf Mikrowellenbasis aufbauen. Teile wie das Call-Center und Daten der Deutschen Telekom könnten aber aus den Vorarbeiten von Toll Collect weiterverwendet werden, so Newole.

Der deutsche Verkehrsminister Manfred Stolpe hatte Anfang Dezember einen Umstieg an den österreichischen Betreiber nicht ausgeschlossen. Newole bestätigte Gespräche mit den deutschen Verantwortlichen.

Konkretes habe sich aber noch nicht ergeben, weil das deutsche Mautkonsortium Toll Collect, das eigentlich bereits bis 31. August 2003 ein Mautsystem in Betrieb nehmen hätte sollen, "immer neue Fristen" erhalte.