Chello im Trauermarschtempo
Seit Anfang der Woche nehmen die Schwierigkeiten, mit denen der Breitband-Anbieter zu kämpfen hat, offenbar überhand. Die Übertragungsraten sanken fast im gesamten Wiener Raum in einem Ausmaß, das die Benutzer an längst vergangene Zeiten erinnert.
Seiten werden quälend langsam aufgebaut, Streaming-Anwendungen aller Art [Real-Audio & Co] sind weitgehend unmöglich geworden, und auch die Mailserver machen wieder Probleme: Einige Mails von Chello-Usern an die FutureZone kommen gezwungenermaßen von Nicht-Chello-Accounts.
Stoßseufzer geplagter User - "Ich sehne mich nach meinem alten Modem zurück" - sind in Foren, Newsgroups und Mailing-Lists omnipräsent. Von den Aussagen der Betreiber zur Netzwerkqualität ist man jedenfalls meilenweit entfernt.
"dank der high-speed-verbindung von chello erleben sie das web, wie es sein sollte."
Die Downloadraten in den meisten Bezirken Wiens bewegen sich allerdings um die Marke von etwa fünf Kbit/sec.

Wo Chello anstandslos funktioniert
An guten Nachrichten ist zu erwähnen, dass die Newsgroups-Server anscheind klaglos funktionieren, Meldungen über ungestörten Zugang kamen aus den Wiener Gemeindebezirken 2, 8, 9, 10, 22 sowie Teilen des dritten Bezirks.
Aus Innsbruck und Klagenfurt kamen - im Unterscheid zu Graz - positive Rückmeldungen.
Die bekannten E-Mail-Probleme scheinen hingegen wieder aufzuleben.
"Packet Loss 25 Prozent"
Einige User berichten über regelmäßig zu beobachtende Paketverluste um die 25 Prozent. Genauere Gründe für die neuen Schwierigkeiten sind schwer zu eruieren, da keiner der Anrufe der FutureZone bis jetzt zur Chello-Vermittlungsstelle durchdrang.
Peter Kolba, Jurist beim Verein für Konsumenteninformation, der am kommenden Montag wegen der Beschwerden über Totalausfälle der Mailserver einen Termin bei der Chello-Führung hat, berichtet über mittlerweile verschickte Entschuldigungsbriefe.
"Wenn keine vernünftige Lösung gefunden wird", sagt Kolba, "klagen wir."
Halbe Kompensation
Chello hat allen, die sich darüber beschwert haben, eine halbe
Monatsgebühr zur Kompensation angeboten, überwiesen wurde diese nach
Informationen des VKI bis jetzt noch nicht.
