Festplatten für Unterhaltungselektronik
Die Festplattenbranche hat ein neues Betätigungsfeld gefunden: die Unterhaltungselektronik.
Waren Festplatten früher nur auf PC und Server beschränkt, halten die Massenspeicher zunehmend Einzug in MP3-Player, Festplatten-Videorekorder, Videokameras und Digicams. Im Gegensatz zu ihren 3,5 Zoll breiten PC-Pendants messen die neuen Platten nur mehr zwischen 1,8 oder gar 0,85 Zoll.
Das Marktforschungsunternehmen Trend Focus geht davon aus, dass heuer 17 Millionen Festplatten in Geräte der Unterhaltungselektronik eingebaut werden. Im Jahr 2006 sollen es bereits 55 Millionen sein.
Toshiba Marktführer bei 1,8 Zoll
Vorreiter ist Toshiba, deren 1,8-Zoll-Platte in den populären
MP3-Player iPod von Apple eingebaut ist. Mit Speichergrößen bis zu
40 Gigabyte ist Toshiba Marktführer. Der Marktanteil von 98 Prozent
im Segment der 1,8-Zoll-Platten spricht Bände.

Zulieferer gewinnen
Eine Neuentwicklung stellt die 0,85-Zoll-Platte dar, die in Geräte wie Digicams oder Mini-Player verbaut werden soll.
Von dem neu erwachten Festplattenmarkt profitieren auch die Zulieferer. Unisteel, Hersteller von Präzisions-Festplattenschrauben, konnte an der Börse in Singapur heuer nicht weniger als 122 Prozent zulegen. Zu seinen Kunden zählen Maxtor, Seagate und Hitachi.
Brilliant Manufacturing, Hersteller von Aluminium-Teilen hat seine Werkskapazitäten um 50 Prozent erhöht, um der Nachfrage Herr zu werden. "Festplatten werden nicht mehr ausschließlich in PCs verwendet. Digitale Medienrecorder und Gamekonsolen wie Playstation und Xbox werden den Gesamttrend stützen", ist Koh Soe Khon, Chef von Brilliant, überzeugt. Auch die Börse ist zufrieden: Die Aktien des Unternehmens sind 2003 um 155 Prozent gestiegen.
Im Bereich der 1-Zoll-Disks, vor allem durch Hitachi Global Storage Technologies [ehemals IBM], hat sich ein neuer Player aus China etabliert.
Kleine Platten aus China
Das Unternehmen GS Magicstor produziert seit August Platten mit der Kapazität von 2,4 Gigabyte und will noch in diesem Jahr 4,8-GB-Disks produzieren. Im dritten Quartal 2004 sollen sechs Gigabyte, in der ersten Hälfte 2005 zehn Gigabyte möglich sein.