Nokia verliert in Westeuropa
Nokia hat angeblich einen erheblichen Teil seiner bisherigen Dominanz auf dem westeuropäischen Handymarkt verloren.
Nach Erhebungen des Marktforschungsunternehmens Strategy Analytics ging der Marktanteil von Nokia im dritten Quartal von 51,2 Prozent im Jahr 2002 auf 42,1 Prozent zurück. Erheblich aufholen konnte dagegen der deutsche Konkurrent Siemens, dessen Marktanteil als Nummer zwei von 9,5 auf 17 Prozent stieg.
Siemens konnte dabei vor allem im Segment billiger und mittlerer Handys auf Kosten von Nokia zulegen. Mit Mobiltelefonen der oberen Preisklassen steigerte sich Samsung von 7,6 auf 8,6 Prozent.
Das schwedisch-japanische Joint Venture Sony Ericsson erhöhte seinen Marktanteil mit demselben Schwerpunkt wie Samsung von 4,0 auf 6,6 Prozent. Motorola fiel in Westeuropa von 7,8 auf 6,3 Prozent zurück.

Premiere
Für Nokia sei der Verlust von Marktanteilen besonders deutlich in Großbritannien ausgefallen, hieß es bei Strategy Analytics.
Der finnische Weltmarktführer musste zum ersten Mal seit zwei Jahren einen rückläufigen Marktanteil in Westeuropa verbuchen und verkaufte im dritten Quartal 13,7 Millionen Handys gegenüber 13,5 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Insgesamt nahm der Handyabsatz in der Region in diesem Zeitraum um 26,3 Prozent auf 32,4 Millionen Einheiten zu. Gegenüber dem zweiten Quartal 2003 betrug das Wachstum sieben Prozent.
Für den gesamten Jahresverlauf korrigierte Strategy Analytics seine Prognose von 109 auf 125 Millionen verkaufte Handys nach oben.
"Gesund" entwickelt sich dabei nach den Erhebungen der Marktforscher die Nachfrage nach Handys mit Farbdisplays und eingebauten Kameras, ergänzt von weiter starker Nachfrage nach billigen Mobiltelefonen.

Weltweit
Auch die weltweiten Handyauslieferungen haben im dritten Quartal 2003 deutlich angezogen. Im Jahresvergleich seien mit 130,1 Millionen Stück 21,2 Prozent mehr Handys abgesetzt worden als vor einem Jahr, berichtet die US-Marktforschungsfirma IDC.
Gegenüber dem zweiten Quartal 2003 hätten die Auslieferungen um 14 Prozent zugelegt. Der Anstieg gehe auf die starke Nachfrage von Erstkäufern in Schwellenländern und auf den Austausch von Handys zurück.
Nokia legte weltweit im dritten Quartal gegenüber den vorangegangenen drei Monaten um 11,2 Prozent auf 45,5 Millionen Stück zu und blieb mit einem Marktanteil von 35 Prozent globaler Marktführer.
Motorola war mit 20,2 Millionen Handys und einem Marktanteil von 15,5 Prozent die Nummer zwei. Der südkoreanische Anbieter Samsung lieferte 15 Millionen Handys aus und hatte einen Marktanteil von 11,5 Prozent.
Siemens hat seinen Handyabsatz im dritten Quartal gegenüber den vorangegangenen drei Monaten um 39,5 Prozent auf 11,3 Millionen Handys erhöht und brachte es auf einen Marktanteil von 8,7 Prozent. Damit hat Siemens nach Darstellung von IDC seine Position als viertgrößter Handyanbieter der Welt gefestigt.
