Sun krempelt Produktstrategie um
Sun Microsystems will sich mit einer neuen Produktstrategie und neuen Kooperationen besser auf dem hart umkämpften Markt mit Unternehmensservern positionieren.
Erste Produkte aus der kürzlich geschlossenen Allianz mit dem Chiphersteller AMD hat der kalifornische Server-Hersteller am Mittwoch auf einer Fachkonferenz in Berlin vorgestellt. Die Unternehmensserver Sun Fire nutzen künftig neben Intels Xeon-Prozessoren auch AMDs Athlon-XP-Chips. Im Frühjahr sollen zwei weitere Low-End-Modelle mit dem neuen AMD-64-Bit-Prozessor Opteron folgen.
Solaris für Opteron
Sun will künftig auch sein eigenes Betriebssystem Solaris auf die
Architektur des Opteron anpassen. Mit seinem neuen Server-Prozessor
hat AMD erstmals das lukrative Geschäftsfeld der Unternehmensrechner
betreten und macht dort vor allem dem Marktführer Intel Konkurrenz.
Neben Sun konnte AMD für den Opteron, der wie alle Prozessoren des
Unternehmens ebenfalls in der "Fab 30" in Dresden produziert wird,
vor rund einer Woche auch den weltgrößten Computerhersteller IBM als
Partner gewinnen.

Umsatzrückgänge seit neun Quartalen
Die Solaris-Version für Opteron soll am 1. Juli 2004 auf den Markt kommen. Zum selben Zeitpunkt ist auch geplant, Workstations mit dem 64-Bit-Chip anzubieten.
Sun verbucht seit neun Quartalen in Folge Umsatzrückgänge. Im Geschäft mit großen Servern geriet das Unternehmen auch zunehmend unter Druck durch wachsende Konkurrenz von IBM sowie Dell und Hewlett-Packard. Nach Angaben der Marktforschung Gartner liegt Sun derzeit mit einem Marktanteil von rund fünf Prozent hinter HP, IBM und Dell weltweit auf Platz vier.
Neben dem Sun-eigenen Betriebssystem Solaris setzt der Microsoft-Erzfeind wie bei der neuen Arbeitsplatzlösung "Java Desktop System" zunehmend auf das alternative Betriebssystem Linux. Länder wie China, Indien, Japan, Vietnam und Deutschland entschieden sich zunehmend für Open-Source-Technologien, um Kosten zu sparen und die Abhängigkeit von Softwareherstellern zu minimieren, so Sun.
Das Marktforschungsinstitut IDC erwarte in diesem Segment eine Zuwachsrate von 25 Prozent auf 10,4 Millionen Lizenzen bis zum Jahr 2007.