01.12.2003

ANSAGE

Vollprivatisierung für Telekom Austria

Finanzminister Karl-Heinz Grasser beharrt auf dem Totalverkauf des Bundesanteils an der Telekom Austria [TA] noch in dieser Legislaturperiode, also bis 2006.

Mit Nachdruck wies er am Rande einer Investorenkonferenz in New York Überlegungen zurück, der Staat könnte mit einer Sperrminorität von 25 Prozent an der TA beteiligt bleiben.

Der Bund hält über die Staatsholding ÖIAG 47,2 Prozent an der TA. Dass die TA privatisiert werde, "ist keine Frage", sagte Grasser vor österreichischen Journalisten. Die Frage sei nur das Wann und das Wie.

"Kein Zeitdruck"

Es gebe aber keinen Zeitdruck, so Grasser weiter. Man werde den richtigen Zeitpunkt abwarten.

Offen sei auch noch die Art der TA-Privatisierung. Es gebe drei Optionen: strategischer Partner, Finanzinvestor oder Privatisierung über die Börse, wobei dem Finanzminister dem Vernehmen nach ein Börsengang als relativ wahrscheinlich gilt. Die Entscheidung darüber obliege aber der ÖIAG.

Im Sommer hat die ÖIAG bereits eine Umtauschanleihe begeben und sich so die Möglichkeit eröffnet, ihren Anteil an der TA im Jahr 2006 - nach Ablauf der Laufzeit - über den Kapitalmarkt um fünf Prozent zu reduzieren.

Der Verkauf der TA-Anteile sei die letzte große Privatisierung in dieser Legislaturperiode.

Vor US-Investoren hob der Minister am Montag zudem die signifikante Steigerung der Börsenkapitalisierung in Wien hervor, die in den vergangenen drei Jahren von 13 auf fast 20 Prozent des BIP zugenommen habe.

Während seines Aufenthalts in New York und Washington trifft Grasser auch führende amerikanische Investmentbanker, Finanzexperten und Notenbanker. Für Dienstagnachmittag ist ein Gespräch mit Notenbankchef Alan Greenspan anberaumt.