Elysee verbietet BlackBerrys

Frankreich
20.06.2007

Wegen drohender US-Spionage

Die Nutzung von BlackBerry-Telefonen des kanadischen Herstellers Research in Motion [RIM] ist den Mitarbeitern in allen französischen Ministerien, im Regierungssitz Matignon und dem Elysee-Palast des Präsidenten untersagt worden, berichtete die Zeitung "Le Monde".

Zugriff der NSA befürchtet

Als Grund wurde die Tatsache genannt, dass alle BlackBerry-Daten über Server in den USA und in Großbritannien laufen.

Paris fürchte, dass der US-Geheimdienst NSA, der weltweit Kommunikationswege überwacht, damit Zugriff auf geheime Regierungsdaten bekomme.

Unmut unter Mitarbeitern

Unter den Mitarbeitern der neuen Regierung, die teils aus der BlackBerry-begeisterten Wirtschaft kommen, erzeugt die Anweisung laut "Le Monde" großen Unmut: "Wir verlieren unheimlich viel Zeit", sagte ein Kabinettschef eines Ministeriums der Zeitung.

Die Mitarbeiter müssten jetzt wieder lernen, "wie früher" zu arbeiten, als es die praktischen Helfer noch nicht gegeben habe. "Einige nutzen nun ihre BlackBerrys heimlich", sagte ein Mitarbeiter des Premierministers.

"Daten verschlüsselt"

RIM versuchte am Mittwoch die Befürchtungen der französischen Regierung zu zerstreuen. Die NSA habe keinerlei Möglichkeit, Inhalte von Informationen einzusehen, die über die BlackBerry-Server versendet wurden. Alle Daten würden verschlüsselt, der Ursprung der Daten könne nicht nachverfolgt werden. Auch die Inhalte der E-Mails könne nicht analysiert werden, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens.

Laut RIM komme bei der Verschlüsselung der AES-Standard [256 bit] zur Anwendung.

BlackBerry-Dienste werden weltweit von rund acht Millionen Abonnenten genutzt.

(futurezone | AFP)