24.11.2003

RFID A GOGO

Warnung vor Funkchip-Inflation

Während im EU-Ministerrat [Innen und Justiz] ab Donnerstag erneut über Zoll-Zusammenarbeit beraten wird - dazu gehören die offenen Fragen um Flugdaten, Pässe und damit Biometrie und Funkchips - formiert sich erstmals eine breite Protestfront gegen die drohende Funkchip-Inflation.

Mehr als vierzig internationale Bürgerrechts- und Datenschutzorganisationen haben am vergangenen Freitag ein gemeinsames, umfangreiches Forderungspapier für den Einsatz von Funkchips in Produkten für den Endverbraucher veröffentlicht.

Ganz oben in der Rangordnung von Gefahren für die Zivilgesellschaft steht die versteckte Anbringung von so genannten RFID-Tags in allen möglichen Objekten des Alltags, wie Kleidung oder Dokumenten.

Die RFID-Inflation

Die derzeit laufenden Bestrebungen der Funkchip-Industrie, ein globales Identifikationssystem zu schaffen, in dem jedes Produkt mit der Person seines Käufers oder der späteren Eigentümer verknüpft werden könnte, würden zu einem massiven Anwachsen gespeicherter persönlicher Daten beitragen, hieß es in der Erklärung.

Die Gefahr, dass Daten dabei von Unbefugten ausgelesen und missbraucht werden könnten, sei von der Technologie grundsätzlich gegeben und mit technischen Mitteln nicht auszuschließen.

Eine Untersuchung des Berliner Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung [IZT] war unlängst zu dem Ergebnis gekommen, dass eine inflationäre Vermehrung von Chip-gesteuerten, "intelligenten" Alltagsgegenständen unmittelbar bevorstehe.