12.11.2003

VS. EOLAS

Plug-in-Patent wird überprüft

Das US-Patentamt will das umstrittene Patent auf Plug-ins in Websites der Firma Eolas noch einmal nachprüfen.

Das Patent betrifft die Verwendung von Plug-ins im Netz - betroffen wären Flash-, PDF-, RealAudio-, RealVideo- und viele andere Dateien, die nicht mehr eingebettet in Websites angezeigt werden dürften, ohne Lizenzzahlungen an Eolas zu leisten.

Das World Wide Web Consortium [W3C] wies zuletzt in einem Brief an das Patentamt James Rogan, den Chef der Patentbehörde, darauf hin, dass das Patent keinen Neuigkeitswert darstellt. Es verwies darin auf frühe HTML-Konzepte des W3C-Mitglieds Dave Raggett, die nach Angaben des W3C die Technologie bereits vor dem Eolas-Patent beschrieben hätten.

Nochmalige Überprüfung

Der beträchtliche Aufstand weiter Teile der betroffenen Industrie habe die Frage nach der Patentierbarkeit der Technologie aufgeworfen, so die Erklärung der Patentbehörde. Man werde die Ansprüche von Eolas in Hinsicht auf die Einwände des W3C noch einmal genau prüfen.

Eine Reihe von IT-Managern, darunter auch Vertreter von Sun, trafen sich Ende September auf Initiative des W3C in Macromedias Hauptquartier, um die möglichen Konsequenzen aus der Patentklage zu besprechen.

Während die Runde allerdings zu fast allen anderen Gelegenheiten das Vorgehen von MS kritisch beobachtet, war es dieses Mal genau umgekehrt: Eolas' Patent, welches das Einbetten von Objekten in verteilte Hypermedia-Dokumente schützt, wurde reihum als gemeinsame Bedrohung wahrgenommen.