EU-weite Fingerscan-Datenbank gefordert
Moderne Identifizierungsformen wie DNA-Analyse oder biometrische Merkmale stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Fachtagung "Kripo International", zu der an diesem Dienstag rund 450 Kripobeamte und Experten in Leipzig erwartet werden.
Speziell dürfte die Implementierung biometrischer Merkmale in Pässe und andere Dokumente diskutiert werden.
Aus Sicht des Bundes deutscher Kriminalbeamter [BDK] ist dabei der Fingerabdruck im Pass "völlig ausreichend". Allerdings nur, wenn er gespeichert und damit jederzeit abrufbar ist:
"Dabei darf Deutschland nicht allein gesehen werden - eine solche Fingerabdruckkartei muss mindestens europaweit bestehen", meint Holger Bernsee, stellvertretender BDK-Vorsitzender.

Siemens zeigt Hardware
Ohne eine europaweite Datenbank ist nach Ansicht des BDK eine Speicherung des Fingerabdrucks unsinnig: "Der Fingerabdruck allein auf dem Ausweis sagt bei der Kontrolle nur aus, ob die Person, die den Abdruck hinterlassen hat, auch tatsächlich vor einem steht", sagt Bernsee.
"Erst ein Abdruck, der bei Ausstellung des Dokuments in einer zentralen Meldebehörde gespeichert und später für den Ermittler abrufbar ist, klärt tatsächlich die Identität."
Wie es um die technischen Voraussetzungen und Möglichkeiten zur Erfassung biometrischer Daten steht, erörtern die Kriminalisten in Leipzig. Dazu hat sich auch die Firma Siemens AG angemeldet, die ein entsprechendes Geschäftsfeld unterhält.
"Wir wollen Erfahrungen austauschen und von neuen Erkenntnissen profitieren", skizziert Bernsee das Ziel der zweitägigen Fachtagung. Internationale Kontakte seien durch die Mitgliedschaft des BDK im europäischen Dachverband gewährleistet.
