31.10.2003

MÄRZ 2004

Eine Roboterherde vor Las Vegas

Im März nächsten Jahres wird in der Wüste zwischen Los Angeles und Las Vegas gleich eine ganze "Herde" autonomer Roboter unterwegs sein:

Nachdem die Technologie-Schmiede des US-Verteidigungministeriums, "Defense Advanced Research Projects Agency" [DARPA] im Jänner zu einem entsprechenden Wettbewerb aufgerufen hatte, haben sich inzwischen mehr als 100 Teams angemeldet.

Diese Resonanz hat die Erwartungen der DARPA bei weitem übertroffen, sodass der Terminplan teilweise modifiziert werden musste.

Eine Million USD Prämie für den Gewinner der "Grand Challenge" hat offenbar Techniker aus der ganzen Welt dazu animiert, die Raffinessen und Performance ihrer neuesten selbstständig arbeitenden Errungenschaften auf der Strecke von Los Angeles nach Las Vegas unter Beweis stellen zu wollen.

Stacheldraht und GPS-Störung

Größe, Gewicht und Aussehen der teilnehmenden Vehikel stehen völlig frei. Das Gefährt muss jegliche notwendige Hard- und Software an Bord haben, außer einem Notstopp, der automatischen Kommunikation an den Checkpoints und GPS-Signalen ist keine externe Kommunikation erlaubt.

Die Fahrt müssen die Roboter völlig autonom meistern, Fernsteuerung ist verboten, auch etwaige Reparaturen und das Betanken müssen ohne Fremdeinwirkung erledigt werden. Weiters darf weder die Umwelt Schäden davontragen noch dürfen die Konkurrenten mit Attacken angegriffen werden.

Die Strecke, deren genauer Verlauf erst zwei Stunden vor dem Start bekannt gegeben wird, soll neben allen möglichen Geländefinessen wie Sandpassagen, Matsch und Hügel auch Stacheldraht-Sperren und mindestens einen Abschnitt, in dem das GPS-Signal gestört ist, aufweisen.

Panzer ohne Fahrer

Das Pentagon will mit dem Projekt alle möglichen Berufsgruppen wie Futurologen, Erfinder, Journalisten, Rallye-Teams, Roboter-Ingenieure, Wissenschaftler, Software-Designer und vor allem auch Studenten ansprechen und erhofft sich dadurch Ideen für militärische Anwendungen:

Während bewaffnete Drohnen schon fast zur Standardausrüstung der US-Streikräfte gehören, stehen entsprechende Fahrzeuge erst am Anfang der Entwicklung. Das spektakulärste Projekt ist hier derzeit die Umrüstung eines konventionellen Panzerfahrzeugs zu einem fernsteuerbaren "Roboter-Panzer".

Die General-Dynamics-Tochterfirma Eagle Enterprise arbeitet dafür an einer "Roboterversion" des mittelschweren, gepanzerten Fahrzeugs "Stryker". Das Ziel ist dabei, dass "Stryker" sowohl ferngesteuert feindliches Terrain erkunden können soll als auch autonom vorher festgelegte Routen abfahren.