Microsoft-Lizenzpolitik im EU-Visier
Die EU-Kommission untersucht nun auch die Lizenzpolitik des Software-Herstellers Microsoft.
Nach Angaben der Kommission wurden entsprechende Briefe an Hardware- und Elektronikhersteller versandt, Namen wollte die EU jedoch nicht nennen.
Man wolle die von Microsoft angebotenen Konditionen bewerten, die Untersuchung sei aber noch in einem sehr frühen Stadium, so die Kommission in einer Stellungnahme. Nähere Informationen werden daher nicht genannt.
Die EU untersucht bereits seit vier Jahren die Geschäftspraktiken des Herstellers, am 12. November soll eine erste Anhörung Microsofts vor der Kommission stattfinden.
Die EU-Kommission wirft Microsoft dabei anhaltende Kartellverstöße vor und plant eine Geldstrafe. Die Kommission kritisiert unter anderem, dass Microsoft sein Medienprogramm Media Player nur als Teil des Betriebssystems Windows ausliefert.

Bedingungen für Microsoft
Um das zu ändern, stellt die Kommission das Unternehmen vor die Wahl: Entweder müsse Microsoft den Media Player aus Windows ausgliedern und auch eine Windows-Version ohne Media Player anbieten, oder das Unternehmen müsse konkurrierende Medienprogramme als Teil von Windows zulassen.
Microsoft hat darauf hingewiesen, dass es im Rahmen des Kartellstreits in den USA bereits auf Wettbewerbsbedenken der EU-Kommission reagiert habe. Die Kommission hat dagegen erklärt, es handle sich um getrennte Fälle. Daher könnten die Zugeständnisse, die Microsoft in den USA gemacht habe, nicht alle Bedenken der Kommission ausräumen.