Eolas verlangt IE-Auslieferungsstopp
Im Streit um Plug-in-Darstellungen im Microsoft-Browser Internet Explorer verhärten sich die Fronten.
Das Unternehmen Eolas Technologies verlangt nun den Auslieferungsstopp des Browsers. Dazu wurde am Montag in Chicago eine entsprechende Verfügung beantragt.
Eolas vs. Microsoft
Eolas hatte in der Vergangenheit dem Softwarekonzern vorgeworfen,
seine Patente über das Einbetten von Plug-ins oder Applets in
Webseiten zu verletzen. Ein Gericht gab dem Unternehmen Recht und
verurteilte Microsoft zu einem Schadenersatz von 521 Millionen USD.

Aufruhr in der Branche
In der Branche hat der Patentstreit für Aufruhr gesorgt - sogar Erzkonkurrenten Microsofts stellen sich nun hinter den Softwareriesen. Es geht immerhin um die künftige Verwendung von Plug-ins im Netz - betroffen wären Flash-, PDF-, RealAudio-, RealVideo- und viele andere Dateien, die nicht mehr eingebettet in Websites angezeigt werden dürften, ohne Lizenzzahlungen an Eolas zu leisten.
Microsoft hat das 521-Millionen-USD-Urteil angefochten und verlangt ein neues Verfahren. Das Unternehmen zeigt im Zuge der Beweisführung den "Viola"-Browser, der bereits 1991 von Perry Pei-Yuan Wei entwickelt wurde und ab 1992 Plug-in-Fähigkeiten besaß.
Inzwischen droht Eolas über seine Rechtsanwaltskanzlei, rückwirkend Lizenzzahlungen zu verlangen, falls Microsoft nicht rasch einlenke. Der Rechtsstreit ist also lange noch nicht beendet.