07.10.2003

SPLIT

Kein Red Hat Linux für Privatkunden mehr

Der größte Linux-Distributor Red Hat will die Entwicklung für Privat- und Enterprise-Versionen teilen.

Künftig will sich das Unternehmen auf sein lukratives Unternehmensgeschäft konzentrieren, die Linux-Version für Privatanwender wird in eine eigene Abteilung auslagert, das Fedora-Projekt.

Der Absatz wird über Downloads, Bücher, Magazine und User-Gruppen erfolgen. Die ersten Fedora-CDs gibt es am 20. Oktober.

Fedora wurde bis vor kurzem noch unter dem Namen Red Hat 9.1 [Severn] entwickelt. Der Codename Severn ist geblieben, Red Hat Linux heißen künftig aber nur noch die Enterprise-Ausgaben. Ziel des Fedora-Projekts ist den Angaben auf der Website zufolge die Entwicklung eines umfassenden Allzweck-Betriebssystems ausschließlich aus freier Software.

Nach dem Rückzug von Red Hat aus dem Privatkundengeschäft bleiben eigentlich nur noch zwei größere Unternehmen übrig, die Privatanwendern weiter Box-Versionen mit Support anbieten: Mandrake und SuSE. Aber auch hier ist klar, dass Geld nur schwer damit zu verdienen ist.

Mandrake hat schon vor längerer Zeit seinen Mandrake-Klub gegründet, bei dem es gegen einen festen Mitgliedsbeitrag Zusatzleistungen wie eine Mitbestimmung über die künftig im Paket enthaltene Software und Sonderangebote gibt. Die Klubbeiträge sollen für eine finanzielle Basis sorgen - das Unternehmen hat gerade erst ein Insolvenzverfahren überstanden. Die Version 9.2 steht jetzt kurz vor der Freigabe.

SuSE und Mandrake für Private

SuSE, das in Deutschland führende Linux-Unternehmen, hat gerade die Version 9.0 fertig gestellt, die am 15. Oktober in den Handel kommt. Aber auch hier wird das Geld längst - ganz wie bei Red Hat - im Geschäft mit den Firmenkunden verdient. Statt früher alle paar Monate gibt es jetzt nur noch jedes halbe Jahr eine neue Version für Privatkunden.