Whisky, Webcams, Waffenproduktion
Die folgende Meldung der AFP erlaubt nicht nur einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise der US-Dienste, die offensichtlich gerne ihr Überwachungs-Equipment von den Überwachten bezahlen lassen, sondern auch fuZo-Lesern die Gelegenheit, aktiv mit zu überwachen.
Die Meldung im O-Ton
Friedliebende Whisky-Produzenten auf der schottischen Insel Islay haben mit ihrem hochprozentigen Tropfen ungeahnte Aufmerksamkeit in den USA erregt: Ihre kleine Destillerie stand unter ständiger Beobachtung des US-Verteidigungsministeriums, wie Geschäftsführer Mark Reynier am Samstag sagte.
Der Spion wäre den Schotten in Bruichladdich auf Islay nicht aufgefallen, wenn nicht vor kurzem eine von sieben Webcams in dem Betrieb ausgefallen wäre. Die Kamera speiste die Internetseite des Unternehmens. Nach dem Defekt ging nach Angaben Reyniers eine anonyme E-Mail ein, die auf den Ausfall hinwies.
"Wir haben daraufhin eine Dankes-Mail zurückgeschickt", sagte Reynier. Als dann ein Antwortbrief mit dem Kürzel DTRA im E-Mail-Eingang auftauchte, baten die erstaunten Whisky-Hersteller um genauere Angaben über den Absender.
Der habe sich als ein Mitarbeiter der dem Pentagon unterstellten Anti-Terror-Einheit Defence Threat Reduction Agency zu erkennen gegeben. Die Erklärung für die Überwachung lieferte er gleich mit: Die harmlose Destillation von Whisky ist demnach einem Verfahren zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen sehr ähnlich. Das sei "nur eine Frage der Einstellung" der Instrumente, sagte ein DTRA-Sprecher in Fort Belvoir im US-Bundesstaat Virginia.
Reynier nahm es gelassen: "Das war das Amüsanteste, was wir jemals gehört haben."
Whisky- und Waffencam
