Lahme Telekom-Liberalisierung im Osten
Die Telekom-Liberalisierung befindet sich in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas noch in den Kinderschuhen.
Regulierungsmaßnahmen wie Betreiber-Preselection, Entbündelung oder marktgerechte Interconnection-Fees werden nur zögerlich eingeführt, was den Wettbewerb behindert. Zu diesem Schluss kommt die Marktforschungsgruppe IDC in einer Studie über den Stand der Telekom-Regulierung in Mittel- und Osteuropa.
Elf Länder mit Telco-Liberalisierung
Von den insgesamt 16 untersuchten Staaten haben elf, darunter
alle EU-Beitrittskandidaten, rein formal gesehen ihre Telekom-Märkte
liberalisiert. Drei weitere wollen dies in den nächsten drei Jahren
tun und zwei - nämlich Bosnien-Herzegowina und Albanien - haben ganz
andere Sorgen, als sich um die Liberalisierung des Marktes zu
kümmern.

Tschechien und Estland vorn
Bei der Einführung der entsprechenden Gesetze und Regulierungsmaßnahmen sind Estland und Tschechien am weitesten. Dabei entsprechen die erlassenen Bestimmungen in den meisten Fällen sogar schon den EU-Richtlinien, schreibt IDC.
Darüber hinaus haben diese beiden Staaten unabhängige Regulatoren mit ausreichenden Befugnissen eingeführt.
"Bisher haben nur wenige Länder starke Regulierungs-Behörden ins Leben gerufen", kommentierte IDC-Analyst Emir Halilovic die Ergebnisse der Studie.