11.07.2003

NEUER VERSUCH

Nokia will ADONIS realisieren

Nachdem das Projekt ADONIS - ein bundesweites Bündelfunksystem ["Tetra"] für alle Blaulichtorganisationen - kürzlich fürs Erste gescheitert ist, tritt nun der finnische Handyhersteller Nokia auf den Plan.

"Wir werden uns als Technologielieferant und für die Wartung von Adonis bewerben", erklärte Nokia-Österreich-Chef Günter Haberler. Als Referenzen wird das Tetra-Netz des burgenländischen Roten Kreuzes und der dortigen Landesregierung sowie das bundesweite Blaulichtnetz in Finnland [Virve] genannt.

Sinnvoller wäre es seiner Meinung nach, einen Mobilfunkanbieter mit ins Boot zu nehmen, wodurch man sich erhebliche Infrastrukturkosten sparen könne [Nokia hatte sich bereits einmal in einem Konsortium mit der Telekom Austria und Walky Talky um Adonis beworben].

Billig für den Staat wird die Tetra-Lösung nach Meinung des Vizemarketingchefs des Nokia-Gesamtkonzerns, Hans Holmberg, sowieso nicht. Allein das neueste Endgerät kostet rund 1.200 Euro, dazu komme noch, dass ein Tetra-Kunde nur halb so viel Umsatz mache wie ein GSM-Kunde.

Kosten zu hoch

Außerdem sind nach Ansicht von Böcskör, Sicherheitsbeauftragten der burgenländischen Landesregierung, die Feuerwehren nicht bereit, für die Tetra-Nutzung zu zahlen, da sie das System nur selten brauchen und ihr Funksystem derzeit kostenlos sei. Für das burgenländische Tetra-Netz entstehen derzeit Kosten von rund 70 Euro pro Endgerät und Nutzer, so Böcskör. Derzeit seien knapp 500 Geräte im Einsatz.