Verhaltener Optimismus in der IKT-Branche
Österreichische Unternehmen aus dem Bereichen Information, Kommunikation und Consulting bekommen die angespannte Wirtschaftssituation zu spüren. Für 2010 sind sie verhalten optimistisch.
Erstmals seit 2006 habe sich in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres ein schlechterer Geschäftsverlauf gezeigt, sagte Hand-Jürgen Pollirer, Obmann der Bundessparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), bei der Präsentation einer Konjunkturumfrage am Freitag in Wien.
Werbebranche und Telekoms mit Rückgängen
Die Auftragslage im dritten Quartal beurteilten 33 Prozent der Unternehmen des Sektors als schlechter. Immerhin 67 Prozent bewerteten sie mit zumindest gut. "Insgesamt hat sich die Einschätzung der Auftragslage auf einer sechsstufigen Skala im Schnitt auf 2,9 verschlechtert", sagte Pollirer. Besonders betroffen ist die Werbebranche, die Umsatzrückgänge von zehn Prozent verzeichnete. Auch in der Telekombranche gebe es durchwegs Umsatzrückgänge.
Verhaltener Optimismus
Für das kommende Geschäftsjahr seien die Betriebe verhalten optimistisch. Mehr als die Hälfte erwarte eine zumindest konstante Entwicklung. Die Talsohle dürfte durchschritten sein, so Pollirer.
Er sprach sich für eine Werbezuwachsprämie für Unternehmen von zehn Prozent aus, um Anreize für zusätzliche Werbemaßnahmen zu setzen. Die Prämie, deren Volumen Pollirer auf 50 Millionen Euro schätzt, würde auch anderen Sektoren Umsätze bescheren.
Kostenersatz für Vorratsdatenspeicherung
Für die österreichische Umsetzung der EG-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung (Data-Retention), die voraussichtlich Mitte 2010 in Kraft treten wird, wünscht sich Polirer eine maximale Speicherdauer von sechs Monaten und einen Kostenersatz für die Telekommunikationsunternehmen für die Speicherung der Daten. Die Vorratsdaten sollen auch nur bei schweren Straftaten, die mit einer mehr als drei jährigen Freiheitsstrafe bedroht sind, weitergegeben werden dürfen, forderte der Spartenobmann.