Treuhandgesellschaft für Qimonda angedacht
Rettung für insolventen Chiphersteller nur mit Bund möglich
Die sächsische Landesregierung erwägt die Schaffung einer Treuhandgesellschaft, um in letzter Minute mehr Zeit zur Rettung des insolventen Speicherchipherstellers Qimonda zu gewinnen. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagte am Samstag, er habe seinen Wirtschaftsminister Thomas Jurk gebeten, diese Möglichkeit gemeinsam mit Insolvenzverwalter Martin Jaffe zu prüfen.
Eine Treuhandlösung sei aber nur im Zusammenwirken mit dem Bund möglich. Aus Regierungskreisen hieß es, Jurk werde voraussichtlich am Dienstag das sächsische Kabinett über das Ergebnis seiner Prüfung informieren.
Vorbild Opel
Tillich sagte am Rande des CDU-Landesparteitags in Leipzig, die Idee orientiere sich an den Überlegungen der deutschen Bundesregierung, den von einer Insolvenz bedrohten Autobauer Opel in eine Treuhandgesellschaft zu überführen.
Das Modell könne die Möglichkeit schaffen, weitere Gespräche mit potenziellen Investoren zu führen. "Wir wollen wirklich jede Möglichkeit genutzt haben, Qimonda zu retten, auch den letzten Strohhalm", sagte Tillich. Aus der Landesregierung hieß es, das Treuhandmodell könnte vier bis sechs Monate tragen.
(Reuters)