Toshiba mit Milliardenverlust
Größtes Minus der Firmengeschichte
Toshiba hat am Freitag die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2008 vorgelegt. Bis Ende März erwirtschaftete der japanische Technologiekonzern einen Verlust von 343,6 Milliarden Yen (2,57 Mrd. Euro), das ist das größte Minus der Firmengeschichte. Im letzten Jahr erzielte Toshiba noch ein Plus von 127,4 Milliarden Yen (954 Mio. Euro).
Der Umsatz fiel um 13 Prozent auf 6,65 Billionen Yen (48 Mrd. Euro), vor allem wegen der sinkenden Nachfrage nach Halbleitern. Das operative Minus sei mit 250 Milliarden Yen (1,87 Mrd. Euro) dafür niedriger als erwartet ausgefallen, erklärte Toshiba.
Der Hersteller stärkt nach dem zweiten Quartalsverlust in Folge seine Kapitaldecke. Umgerechnet bis zu 3,7 Mrd. Euro will der Konzern über die Ausgabe neuer Aktien und Anleihen einsammeln. Der nach dem südkoreanischen Rivalen Samsung zweitgrößte Hersteller von NAND-Flashspeichern verbuchte am Freitag für sein viertes Quartal von Jänner bis März einen operativen Verlust von 556 Mio. nach einem Gewinn von rund 870 Mio. Euro vor einem Jahr.
Operativer Gewinn angepeilt
Für das Geschäftsjahr 2009/10 rechnet Toshiba mit einem operativen Gewinn von rund 750 Mio. Euro. Um auf Gewinnkurs zurückzukehren, verlagert Toshiba derzeit seinen Schwerpunkt hin zu relativ stabilen Sparten wie dem Kraftwerksbau, bei dem die Japaner wie auch in der Medizintechnik mit Siemens konkurrieren. Auch das Geschäft mit Lithium-Ionen-Akkus soll ausgebaut werden. Dagegen fährt Toshiba seine Aufwendungen in der Chipsparte herunter.
Mitte April hatte Toshiba angekündigt, bis März 2010 3.900 Leiharbeiterstellen abzubauen. Bereits im Jänner hatte das Unternehmen erklärt, 4.500 Leiharbeiterstellen streichen zu wollen.
(AP/Reuters/APA)