Ausgaben für Vorstand 2002 verdoppelt
Aus dem Geschäftsbericht der Deutschen Telekom [DT] geht hervor, dass sich die Gesamtausgaben für die aktiven und ausgeschiedenen Vorstände für das zurückliegende Jahr auf rund 40,9 Mio. Euro nach 18,2 Mio. Euro im Jahr 2001 summierten.
26,4 Mio. Euro entfallen auf die Abfindungen und Pensionen von ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern. Das sind vor allem Ex-CEO Ron Sommer und drei weitere ehemalige Manager.
In den restlichen 14,5 Mio. sind alle Bezüge jener Manager enthalten, die 2002 zumindest zeitweise Vorstandsposten bekleideten. So wurde die DT nach dem Rücktritt von Sommer bis zur Ernennung des amtierenden Konzernchefs Kai-Uwe Ricke vom ehemaligen Aufsichtsrat Helmut Sihler geführt.
Bei den Aktionären hatte der drastische Anstieg der Vorstandsbezüge um knapp 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu großem Unmut geführt. Die DT hatte diesen Anstieg vor allem mit fälligen Abfindungen gerechtfertigt, sich aber geweigert, deren Höhe zu beziffern.

Was der aktuelle CEO verdient
Wenngleich die DT vorerst auf die Veröffentlichung der Bezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder verzichten will, legte Ricke sein Grundgehalt offen: "1,25 Mio. Euro pro Jahr".
Bei vollständiger Erfüllung der unternehmerischen Ziele könne sich dieses Grundgehalt wegen einer vereinbarten leistungsbezogenen Komponente verdoppeln.
Weiters wurden im nun veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2002 die bereits Mitte März herausgegebenen vorläufigen Geschäftszahlen bestätigt.
Ergebnis 2002
Danach verbuchte der bei einem Umsatz von 53,7 Milliarden Euro
größte europäische Telekom-Konzern 2002 mit 24,6 Milliarden Euro den
höchsten Nettoverlust in der deutschen Unternehmensgeschichte. Der
operative Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und
Amortisationen [Ebitda] liegt 2002 bei 16,3 Milliarden Euro.

Ausblick 2003
Für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte die DT im Geschäftsbericht als maßgebliche Ziele eine "konsequente Entschuldung" des Konzerns und eine weitere Steigerung des operativen Ergebnisses.
Ein Konzernsprecher bestätigte auf Nachfrage, dass die jüngsten Prognosen für die Unternehmenssparten und den Konzern weiterhin Gültigkeit haben.
Danach soll das Ebitda im Konzern im laufenden Jahr auf 16,7 bis 17,7 Milliarden Euro steigen. Den Schuldenstand will die DT bis Jahresende auf 49,5 bis 52,3 Milliarden Euro von 61,1 Milliarden Euro Ende 2002 senken.