31.03.2003

NO SIR

Bildquelle: TA

Gewerkschaft gegen Telekom-Verkauf

Nach den neu aufgeflammten Gerüchten, wonach die Staatsanteile an der Telekom Austria [TA] zur Gänze verkauft werden sollen, hat sich die Gewerkschaft am Montag klar gegen einen Totalverkauf der TA zu Wort gemeldet.

"Wir brauchen keinen Partner und schon gar keinen strategischen", sagte der oberste TA-Belegschaftsvertreter Erich Huhndorf. Nach Forderung der Gewerkschaft müsste zumindest die Sperrminorität in österreichischer Hand bleiben. Sonst, meint Huhndorf, würde die flächendeckende Versorgung Österreichs mit Telekom-Leistungen gefährdet.

Für den Fall eines Totalverkaufs der TA hat die Gewerkschaft bereits Protestmaßnahmen in Aussicht gestellt. "Wir warten jetzt einmal den Regierungsauftrag ab. Parallel dazu entwickeln wir aber bereits Strategien", sagt Huhndorf.

Kein Kommentar

Aus dem Finanzministerium hieß es am Montag auf APA-Anfrage nur: "No comment". Ebenso die Staatsholding ÖIAG: "Zu allem, was mit der Telekom Austria zu tun hat, geben wir in keiner wie auch immer gearteten Richtung einen Kommentar ab", so eine Sprecherin.

Betriebsratschef Huhndorf spricht im Zusammenhang mit einem möglichen Verkauf der TA an die Swisscom von einer "Reverstaatlichung an die Schweiz". Die Swisscom steht noch zu 62,7 Prozent in Händen der schweizerischen Eidgenossenschaft.

Keinesfalls, meint der Gewerkschafter, könne man von einer Privatisierung der TA sprechen. Die TA sei bereits ein "privates, gesundes Unternehmen". Die Restrukturierung sei weitgehend abgeschlossen.

Die TA habe in den vergangenen Jahren ein Drittel ihres Personals abgebaut. Der Leistungsdruck auf die Mitarbeiter sei "kaum mehr zu bewältigen". Dafür habe die TA im Vorjahr erstmals seit 1999 wieder einen Gewinn erzielt, betont Huhndorf.