27.03.2003

ANGEKÜNDIGT

Bildquelle: TA/ORF.at

Die positive TA-Bilanz 2002 im Detail

Die Telekom Austria [TA] schreibt erstmals seit 1999 wieder Gewinne.

Nach Verlusten in den vergangenen drei Jahren hat der Telekom-Konzern im abgelaufenen Jahr 2002 einen Nettogewinn von 12,8 Mio. Euro erreicht. Das Jahresergebnis wurde damit um 117,4 Mio. Euro verbessert, teilte die TA am Donnerstagvormittag mit.

Die TA blieb mit ihrem Nettogewinn allerdings hinter den Erwartungen der Analysten, die einen Jahresüberschuss zwischen 33 und 117 Mio. Euro vorausgesagt hatten. Das Unternehmen begründet das mit Rückstellungen für Abfertigungen und einer weiteren Firmenwertberichtigung für die tschechische Internet-Tochter Czech Online.

Über den Prognosen lag hingegen der Umsatz. Bereinigt "um den Effekt aus der Saldierung der Transiterlöse und -aufwendungen, die zu Beginn des Jahres 2002 eingeführt wurde", seien die Erlöse um 1,3 Prozent auf 3,908 Mrd. Euro gestiegen, so die TA weiter.

Ausblick und Mobilkom

Für 2003 erwartet die TA erneut einen leichten Anstieg des Umsatzes und des Ebitda.

Die Vollkonsolidierung der Mobilkom, seit Mitte 2002 wieder vollständig im TA-Besitz, sollte außerdem auch zu einem weiteren Anstieg des Nettogewinns führen. 2004 sollte dadurch die Auszahlung einer Dividende für 2003 "ermöglicht" werden, schreibt die TA am Donnerstag weiter.

Im Mobilfunk erwartet die TA allerdings eine Abschwächung des Wachstums. Auf dem österreichischen Mobilfunkmarkt sei wegen des Markteintritts von zusätzlichen Mitbewerbern mit einer Intensivierung des Wettbewerbs zu rechnen.

Gleichzeitig werde auf Grund niedrigerer Tarife mit rückläufigen Roaming-Erlösen gerechnet. Obwohl auch im Mobilfunk höhere Umsätze und Erträge erwartet würden, würden die Wachstumsraten daher "nicht mehr an jene vergangener Jahre anschließen können", so die TA.

Im Vorjahr war die Mobilkom aber noch der klare Wachstumstreiber in der TA-Gruppe. Die Umsätze der Mobilkom sind im Vorjahr um 11,5 Prozent auf 1,909 Mrd. Euro gestiegen. Sowohl im Inlands- als auch im Auslandsgeschäft habe die Mobilkom zugelegt. Das Ebitda der Mobilfunktochter erhöhte sich um 15,7 Prozent auf 660,9 Mio. Euro.

Festnetz

Im Festnetz hingegen erwartet die TA nach den Rückgängen der vergangenen Jahre im heurigen Jahr 2003 "auf Grund intensivierter Marketingmaßnahmen sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden und fortgesetztem rigiden Kostenmanagement" aber bereits eine "Stabilisierung der Umsatz- und Ertragsentwicklung".

Im Festnetz-Bereich hat die TA im Vorjahr noch einen kräftigen Umsatzrückgang eingefahren. Hier gingen die Erlöse um 6,5 Prozent auf 2,057 Mrd. Euro zurück. Der Ebitda-Gewinn im Festnetz ging damit ebenfalls zurück, um 6,6 Prozent auf 813,2 Mio. Euro.

Ihre Restrukturierung im Festnetz hat die TA im Vorjahr aber weiter vorangetrieben. Im Vorjahr ist die Zahl der Mitarbeiter um 1.788 reduziert worden. Das Ziel aus dem Jahr 2000, der Abbau von rund 5.000 Mitarbeitern, sei damit zu mehr als 80 Prozent umgesetzt worden, so die TA. Insgesamt beschäftigte die TA-Gruppe zu Jahreswechsel 14.951 Mitarbeiter. Für heuer ist dem Vernehmen nach der Abbau von 500 Mitarbeitern geplant. Weitere Einsparungen in den kommenden Jahren werden noch geprüft.

Schulden

"Im Fokus bleiben weiterhin die Maximierung des Cash-Flows und die Reduktion der Schulden", betonte die TA.

Die Verschuldung der TA ist 2002 um 77,9 Mio. Euro auf 3,204 Mrd. Euro gesunken, obwohl das Unternehmen im Zuge des vollständigen Rückkaufs der Mobilkom zur Finanzierung des Kaufpreises in Höhe von 693,1 Mio. Euro [inklusive der Transaktionskosten] neue Verbindlichkeiten aufgenommen hat.

Viertes Quartal 2002

Im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres 2002 hat die TA einen leichten Rückgang im Ebitda hinnehmen müssen. Das Ebitda exklusive freigestellter Mitarbeiter und Verluste aus dem Abgang langlebiger Wirtschaftsgüter sank um 1,9 Prozent auf 303,9 Mio. Euro. Inklusive dieser Abzugsposten - der getrennte Ausweis wird übrigens ab dem heurigen Jahr entfallen - betrug das Ebitda-Minus im vierten Quartal sogar 6,9 Prozent.