Geheime Datenbank für alle Reiseaktivitäten

GROSSBRITANNIEN
08.02.2009

Die britische Regierung plant, die Daten von allen Ein- und Ausreisenden zu sammeln und zehn Jahre in einer bisher geheimen Datenbank zu speichern.

Großbritannien will die Daten sämtlicher Reisender für mindestens zehn Jahre in einer bisher geheimen Datenbank speichern. Nach einem Bericht der "Sunday Times" vom Sonntag sollen Namen, Adressen, Telefonnummern, Sitzplatzreservierungen, Reiserouten und Kreditkartendetails aller, die in Großbritannien aus- oder einreisen, gesammelt werden.

Pro Jahr könnten davon 250 Millionen Reisebewegungen auf Flughäfen, in Fähren und Zügen betroffen sein. Die britische Regierung begründete die Pläne mit dem Kampf gegen illegale Einwanderung, Terrorismus und Verbrechen.

"Totaler Überwachungsstaat"

Oppositionspolitiker und Datenschützer befürchten, so der Bericht, dass das ein "signifikanter Schritt zum totalen Überwachungsstaat ist". Zudem werde erwartet, dass auch Informationen über die Personen gespeichert werden, mit denen gemeinsam gereist werde.

Die Reisedatenbank ist Teil des "E-Borders"-Programms der Regierung, das 2005 unter dem damaligen Premierminister Tony Blair zustande kam. Ziel ist, die Reisebewegungen aller Personen aufzuzeichnen. Derzeit führt die britische Grenzbehörde ein Pilotprojekt durch, das die Reiseaktivitäten einiger weniger Flughäfen, darunter Heathrow und Gatwick, aufzeichnet.

Mehr zum Thema: