Arbeiterkammer warnt vor Skype.at

KONSUMENTENSCHUTZ
22.01.2009

Die Arbeiterkammer Oberösterreich warnt vor einem gebührenpflichtigen Internet-Telefonieanbieter, der mit dem Namen Skype lockt.

Zahlreiche Konsumenten, die gratis über das Internet telefonieren wollten, haben plötzlich eine Rechnung über 96 Euro zugeschickt bekommen. Der Grund dafür: Statt des kostenlosen Dienstes Skype.com hatten sie Skype.at gewählt. Und dieser Anbieter verlangt Gebühren.

"Keinesfalls bezahlen"

Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich riet am Donnerstag Nutzern, die Rechnung keinesfalls zu bezahlen. "Auch wenn der Brief vom Inkassobüro kommt: Nerven bewahren und nicht zahlen", riet Georg Rathwallner, Leiter der Konsumenteninformation. Für eine Stellungnahme seitens Skype.at war für die APA am Donnerstag niemand erreichbar. Die Kontaktaufnahme scheiterte am Tonband.

Skype.com bietet kostenlose Internet-Telefonie, anders beim fast namensgleichen Angebot unter Skype.at. Viele Konsumenten bemerken das erst dann, wenn ihnen eine Rechnung gestellt wird und sie feststellen, dass sie einen Vertrag abgeschlossen haben.

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Der Musterbrief kann auf den Seiten der Arbeiterkammer heruntergeladen werden.

Rücktritt mit Musterbrief

Usern, die das kostenpflichtige Angebot versehentlich gewählt haben, rät Rathwallner, zunächst mit einem von der AK angebotenen Musterbrief den Rücktritt zu erklären. Auch bei den folgenden Mahnungen heißt es, gute Nerven zu bewahren und nicht zu zahlen. "Unsere Erfahrung zeigt, dass solche Firmen bisher noch keinen Konsumenten geklagt haben, der die Rechnung nicht bezahlte", so der Leiter der Konsumenteninformation. Leider begleichen fast 80 Prozent der Empfänger doch die Rechnung, davon leben diese Firmen ganz gut, meinte Rathwallner.

Bei Konsumentenschützern bekannt

Das Unternehmen hinter Skype.at ist Konsumentenschützern bekannt. Es handelt sich laut AK Oberösterreich um die Firma Contents Service Limited aus Mannheim, die auch die Seite Opendownload.de betreibt, über die es viele Konsumentenbeschwerden gibt.

Skype hat nach eigenen Angaben bereits juristische Schritte gegen die Betreiber des kostenpflichtigen Angebots eingeleitet. In einem Eintrag auf dem Skype-Blog warnt das Unternehmen vor weiteren kostenpflichtigen Angeboten, die allesamt auf Opendownload.de weiter geleitet werden, und rät dazu, die Skype-Software ausschließlich von skype.com herunterzuladen.

(futurezone/APA)