Swisscom dreht "Terroristen-Handys" ab
Das weltweite US-Abhörsystem "Echelon" hat nach Presseinformationen vom Wochenende maßgeblich zur spektakulären Festnahme des Al-Qa'ida-Chefplaners Khalid Mohammed beigetragen.
Schweizer Zeitungen berichteten unterdessen, Mohammed und andere Al-Qa'ida-Mitglieder nutzten für ihre Handy-Telefonate Prepaid-Cards ["GSM CARD easyRoam" der Swisscom] aus der Schweiz. Sie hätten die Mobilfunkkarten in der Schweiz gekauft und deren Guthaben anonym im Voraus bezahlt.
Insbesondere die Informationen über den "Echelon"-Einsatz sind natürlich mit besonderer Vorsicht zu genießen, da die beteiligten Geheimdienste Informationen immer gezielt und mit bestimmten - nicht genannten - Absichten durchsickern lassen.
Fest steht unterdessen, dass die anonymen Prepaid-Cards der Swisscom, die in 140 Ländern nutzbar sind, zum Jahresende nicht mehr verkauft werden.
Die EU hatte den USA in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen, mit dem umstrittenen Abhörsystem Echelon auch Wirtschaftsspionage zu betreiben.

Nicht genug Kunden
Die Swisscom begründet die Einstellung des Service damit, dass sich nicht genug Kunden für das Angebot interessieren würden.
Als Ersatz wird ein - nicht anonymes - Abo-Paket angeboten, welches das Roaming in 100 Ländern ermöglicht.
Das Prepaid-Service, das auch die Al-Qa'ida-Mitglieder benutzt haben sollen, bietet noch bis zum Jahresende einen weltweit einheitlichen Tarif.

Stimmenerkennung
Mehr als zehn Handys, die Khalid Mohammed nutzte, konnten angeblich "von Echelon abgehört und geortet" werden, berichtete das US-Wochenmagazin "US News and World Report".
Die Fahnder haben demnach mit Hilfe des Satelliten-Lauschsystems monatelang die Spur des Al-Qa'ida-Chefplaners vor dessen Festnahme am 1. März in Pakistan verfolgen können.
"Echelon kann den Telefonnummern die Stimmen zuordnen und die genutzten Telefone auch lokalisieren", wurde ein "US-Experte" zitiert.