Media-Markt lässt Abmahnwelle rollen
Laut der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" tobt ein erbitterter Kampf zwischen Media-Markt und Online-Händlern.
Media-Markt überziehe vor allem Internet-Shops mit einer Welle von Abmahnungen, berichtet die Zeitung ["F.A.S."].
"Mehrere Hundert Online-Händler werden von Media-Märkten mit bösartigen Methoden verfolgt. Denen geht es um eine Marktbereinigung", sagte Carsten Föhlisch, Justiziar bei "Trusted Shops", einer Firma, die an 1.600 Internethändler Gütesiegel vergeben hat.
Abmahnung wegen "Testsieger"
So habe Joachim Ehmann, Geschäftsführer des Internethändlers Comtech, derzeit neun Verfahren am Hals - wegen Vergehen wie zum Beispiel jenem, dass er ein Produkt als "vielfachen Testsieger" beworben habe, ohne die exakte Ausgabe des Testheftes anzugeben, schreibt die Zeitung. Prompt sei er abgemahnt worden.
"Das kostet mich viel Zeit und viel Geld", so Ehmann. Selbst wenn ihm ein Fehler unterlaufen sei und er für jede Lappalie eine Unterlassungserklärung unterschreibe - zahlen müsse er immer: Gebühren und das Honorar des Anwalts.
Von einer "massiven Welle, bestimmt 1.000 Fällen" spricht auch der Kölner Anwalt Rolf Becker, der fünf Dutzend Firmen gegen Media-Märkte vertritt. "Manche Mandanten erhalten fünf Abmahnungen von drei verschiedenen Media-Märkten."
Das Ziel von Media-Markt und Saturn seien "monopolistische Strukturen", meinte Reiner Heckel, Chef des Online-Shops redcoon gegenüber der "F.A.S."
Wettbewerb im vollen Gang
Die Media-Saturn-Holding wollte auf Anfrage der Zeitung keine Angaben zu der Zahl der Verfahren machen.
Ein Konzernsprecher machte für die juristischen Auseinandersetzungen die Wettbewerber verantwortlich, die gegen "ordentliches Kaufmannsgebaren und geltendes Recht gleichermaßen verstoßen, dadurch ihre Kunden täuschen und sich unrechtmäßig einen Wettbewerbsvorteil erschwindeln", wie der Konzernsprecher der Zeitung sagte.
(dpa)