Nebel um DVD-RW-Standard lichtet sich
Im Ringen der beiden konkurrierenden DVD-Lager um die Etablierung eines Industriestandards für wieder beschreibbare DVDs hat die DVD+RW-Allianz einen mutmaßlich entscheidenden Sieg errungen.
Microsoft ist der Allianz offziell beigetreten und wird auch im Entscheidungsgremium vertreten sein.
Damit dürfte der Allianz ein entscheidender Punkt gegenüber der Konkurrenz des DVD-Forums gelungen sein.
Der DVD+RW-Allianz gehören Dell, Hewlett-Packard, Mitsubishi, Philips, Ricoh, Sony, Thomson und Yamaha an. Im DVD-Forum sind Apple, Hitachi, NEC, Pioneer, Samsung und Sharp vertreten.

Kampf um einen Standard
Das Formatchaos gilt als eines der Haupthindernisse bei der Etablierung von DVD-Recordern auf dem Massenmarkt.
Zuletzt hatte sich in der langjährigen Auseinandersetzung um einen einheitlichen Standard keine Seite kompromissbereit gezeigt.
Dabei wurde eine Zeit lang auch Intel - in Reminiszenz an seine "Schlichterrolle" bei den ersten DVD-Standard-Kämpfen Ende der neunziger Jahre - als möglicher Vermittler zwischen den beiden konkurrierenden Interessengruppen gehandelt.
Einige Hersteller versuchen unterdessen, den Standard-Wirrwarr mit neuen Produkten zu umgehen. So hat sich beispielsweise Sony im letzten Herbst entschlossen, mit zwei neuen Kombilaufwerken sowohl DVD+RW- als auch DVD-RW-Medien zu unterstützen.

Keine Überraschung
Die Entscheidung Microsofts für DVD+RW kommt allerdings nicht wirklich überraschend: Der Konzern demonstrierte schon auf der "Windows Hardware Engineering Conference 2002" Teile der kommenden Windows-Version, die DVD+RW unterstützen soll.
Nach Ansicht von Tom Pratt, Techologiestratege bei Dell, ist es angesichts der MS-Unterstützung jetzt lediglich eine Frage der Zeit, bis sich die DVD+RW-Spezifikation als Industriestandard durchsetzen wird.
Mount-Rainier
MS unterstützt zudem das "Mount-Rainier"-Filesystem, das wiederum
den DVD+RW-Spezifikationen entspricht.
