17.02.2003

ESSER & CO

Bildquelle: ORF.at

Nachspiel für Mannesmann-Abfindungen

Einer der gravierenderen Geldtransfers der New-Economy-Ära soll nun aufgeklärt werden.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat im Zusammenhang mit hohen Abfindungszahlungen und Boni bei der Übernahme von Mannesmann durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone gegen sechs Spitzenmanager und ehemalige Aufsichtsräte Anklage erhoben.

Einzelheiten nannte die Behörde heute nicht.

Esser: "Willkürliche Anklage"

Esser, der die spektakuläre Übernahme des Düsseldorfer Traditionskonzerns durch den Telekom-Konkurrenten Vodafone Anfang 2000 organisiert hatte, nannte die Anklage "willkürlich". Er sagte Reuters: "Es gibt nicht den geringsten Verdacht für irgendein rechtswidriges Handeln von mir."

In dem seit März 2001 laufenden Ermittlungsverfahren untersuchten die Staatsanwälte, ob hohe Abfindungszahlungen und Boni an Führungskräfte nach der milliardenschweren Übernahme der Mannesmann AG durch die britische Mobilfunkgesellschaft Vodafone rechtens waren.

Dabei ging es um den Verdacht der Untreue und der Beihilfe zur Untreue. Allein der damalige Mannesmann-Chef Esser hatte nach eigenen früheren Angaben gut 30 Millionen Euro erhalten. Insgesamt soll es Zahlungen von über 100 Millionen USD an Spitzenmanager gegeben haben.

Nach der Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft muss nun eine Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Düsseldorf entscheiden, ob sie eine Hauptverhandlung eröffnet.

Ein Sprecher des Landgerichts sagte, es werde Monate dauern, bis es zu einer Entscheidung über die Eröffnung einer Hauptverhandlung kommt.