EU-Entscheid zu MS fällt bis August
Die EU-Kommission will ihr Kartellverfahren gegen den US-Softwareriesen Microsoft bis zur Brüsseler Sommerpause im August abschließen. Wegen drei vor dem Luxemburger EU-Gericht verlorener Fusionsentscheidungen strebe die Kommission eine "wasserdichte Lösung" an, hieß es in Kreisen der Kommission in Brüssel.
Das Luxemburger EU-Gericht hatte im vergangenen Jahr drei Fusionsverbote der EU-Wettbewerbshüter wegen inhaltlicher und formaler Mängel in spektakulärer Weise gekippt und damit die Brüsseler Behörde schwer unter Druck gesetzt.
Die EU-Wettbewerbshüter müssen einen Kompromiss in den USA zu Microsoft berücksichtigen. Der US-Softwarekonzern war im November 2002 nach mehr als vierjährigem Prozess aus einer ähnlichen Untersuchung in den USA weitgehend unbeschadet hervorgegangen.

Kommission will nicht klein beigeben
Es gilt in Brüssel als unwahrscheinlich, dass die Kommission vor dem US-Konzern klein beigibt.
EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti machte bereits mehrmals deutlich, dass die Fälle in den USA und Europa "faktisch und rechtlich" unterschiedlich gelagert seien.
Die EU-Kommission wirft dem Software-Giganten vor, er habe auf rechtswidrige Weise seine beherrschende Stellung auf dem Markt der Betriebssysteme für PCs auf den Markt der einfachen Server-Betriebssysteme erweitert.
In dem Verfahren droht ein hohes Bußgeld für MS sowie eine stärkere Öffnung von Quellcodes, um anderen Herstellern den Zugang zu Windows zu ermöglichen.