
Unbemannte Helikopter im Grenzeinsatz
Das österreichische Innenministerium testet erstmals ein unbemanntes Hubschraubersystem zur Grenzsicherung - der Camcopter fliegt seit Montag an der slowakischen Grenze.
Der Jungfernflug des Camcopter S-100 wurde vergangene Woche zwar wegen Windstärken von mehr als 30 Knoten abgesagt, wenige Tage später aber erfolgreich absolviert.
Der Testbetrieb an der Grenze zur Slowakei ist laut Innenministerin Liese Prokop [ÖVP] auf 14 Tage anberaumt.
Camcopter erreicht 300 Meter Flughöhe
Der Camcopter, der von der heimischen Firma Schiebel entwickelt wurde, ist drei Meter lang und 200 Kilogramm schwer.
Er sendet mit Hilfe einer an Bord befindlichen Tageslicht- und mit einer hoch auflösenden Infrarotkamera auch in der Nacht aus etwa 300 Meter Flughöhe präzise Bilder an die Einsatzkräfte auf dem Boden. Bemannte Hubschrauber sollen dadurch entlastet werden.
Testbetrieb in der Nacht
Der Testbetrieb der Drohne in den kommenden zwei Wochen soll jede Nacht im Zeitraum von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr durchgeführt werden und - wie für die bemannten Helikopter der Polizei - ein Gebiet von etwa 70 Kilometer Länge umfassen.
Helikopter wird nicht ferngesteuert
Hans Georg Schiebel, Geschäftsführer des Camcopter-Herstellers, sprach von einem "Meilenstein, das System im Echtbetrieb erproben zu dürfen".
Das Fluggerät sei wie ein bemannter Hubschrauber konstruiert und auch als Luftfahrzeug zugelassen. "Es fliegt von selbst und wird nicht ferngesteuert."
Einsatz für Bundespolizei und EM
Laut Prokop gilt der Helikopter bei einem positiven Testbetrieb als mögliche Option für die Bundespolizei. Der Camcopter könnte dann nicht nur für die Grenzsicherung, sondern auch bei Suchaktionen und Observationen Verwendung finden.
Weiters gilt er laut Prokop als mögliches Einsatzmittel bei der Fußball-EM 2008, die in Österreich und in der Schweiz stattfindet.
(APA)