19.11.2002

BREITBAND UK

Bildquelle: APA

Blair plant 1,6 Mrd. für Anbindungen

Der britische Premierminister Tony Blair hat angekündigt, in den nächsten drei Jahren umgerechnet rund 1,57 Milliarden Euro für die Breitbandversorgung öffentlicher Einrichtungen in Großbritannien zu investieren.

Das Königreich ist im EU-Vergleich ein Nachzügler, wenn es um Breitbandversorgung geht. Viele öffentliche Einrichtungen wie Strafverfolgungsbehörden, Schulen, Universitäten und Krankenhäuser verfügen bisher nur über einfache Telefonleitungen und Modems.

Insgesamt ist geplant, fast zehn Milliarden Euro für den Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Damit soll die britische Performance in der "Knowledge Economy" verbessert werden.

Verwirrung um Schulanbindung

Alle öffentlichen Schulen sollen laut Blair bis 2006 eine Breitbandanbindung erhalten. Noch vor einer Woche hatte das zuständige Ministerium Berichte dementiert, wonach es einen Zeitplan für die Versorgung der Schulen gäbe.

Auch die Berichte über den derzeitigen Versorgungsgrad sind uneinheitlich. Die Telekom-Firma easynet spricht von acht Prozent, während unterschiedliche Stellungnahmen des Erziehungsministeriums für die englischen Schulen von 20 und 25 Prozent sprechen.

Einen Erfolg kann Blair jedenfalls bei seinem "Online Center"-Programm vorweisen. Im September 2000 hatte er versprochen, bis Ende 2002 6.000 Access-Points im ganzen Land zu installieren, die jenen Internet-Zugang ermöglichen, die sich PC und Zugangsgebühren nicht leisten können.

British Telecom betreibt ADSL-Ausbau

Auch die British Teleom plant, das Breitbandangebot auszubauen. Im Vollausbau soll 90 Prozent der Bevölkerung ein Breitbandanschluss geboten werden.

Derzeit werden Meldungen von Interessenten für ADSL-Zugänge gesammelt. Wenn in einer Gegend genügend Interessensbekundungen vorliegen, wird das jeweilige Wählamt mit ADSL-Technologie ausgestattet.

Bisher sind über 200.000 Anmeldungen eingelangt. Bis März 2003 soll jeden Tag ein Wählamt erschlossen werden.