Astra 1K startet am 24. November
Im Rahmen eines Pressegespräches am Mittwoch in Wien kündigte der Geschäftsführer der in Frankfurt/Main ansässigen Astra-Marketing-GmbH, Markus Fritz, einige Neuerungen an.
In zehn Tagen soll vom Weltraumbahnhof Baikonur der "Astra 1K"-Satellit ins All geschossen werden. Anfang 2003 soll in Wien eine Uplink-Station errichtet und von einem "in Wien und europaweit tätigen Kabelnetzbetreiber" gemanagt werden.
Dass es sich dabei um UPC ["Chello"] handelt, wurde offiziell allerdings nicht bestätigt.
SES Global
Astra ist Teil des [gemessen an der Zahl der Satelliten] weltweit
größten Satellitenkonzerns SES. Mit Ausnahme Afrikas werden alle
Kontinente versorgt. Das Marketing für den gesamten deutschen
Sprachraum wird derzeit in Frankfurt/Main besorgt.
Astra DeutschlandAstra hofft auf österreichische Kunden
Der Footprint des Astra 1K wird einerseits Osteuropa "bis hinter Moskau", andererseits den spanischen Raum umfassen. Während Österreich ebenfalls erfasst werden soll, werden die über 1K ausgestrahlten Programme im Großteils Deutschlands nicht empfangen werden können.
Mit der Eröffnung des Wiener Uplinks will man auch neue Business-Modelle für Programmanbieter starten, die so ihre Programm europaweit vertreiben könnten. Astra hofft, durch die niedrigeren Zuleitungskosten auch in Österreich Kunden zu gewinnen ¿ entweder in Form von Lokal- und Regionalsendern oder von Spartensendern.
So weiß Markus Fritz beispielsweise von einem Projekt für einen österreichischen Sender für "Erwachsenenunterhaltung".
Ebenfalls in Wien gegründet werden soll das Astra-Vertriebsbüro für CEE [Zentral- und Osteuropa], das vorrangig die Kapazitäten des neuen Satelliten "Astra 1K"-vermarkten wird.
1K ist nicht billig
Während Bau und Start eines Satelliten durchschnittlich etwa 150 Millionen Euro kosten, wird der 1K etwas teurer werden, da er laut Astra besondere technische Eigenschaften aufweist. Die Besonderheiten des 1K liegen demnach bei der Übertragungskapazität, der zweigeteilten Ausleuchtzone [Footprint], der Möglichkeit, zusätzliche kleinere "Spot-Beams" zu schalten und einer längeren Lebensdauer [zehn bis 15 Jahre].
Astra 1A funkt noch immer
Bisher lag für derartige Satelliten die erwartete Lebensdauer bei fünf bis acht Jahren. Der "Astra 1A" hat auf Grund sparsamer Treibstoffhaushaltung diese Zeitspanne bereits um drei Jahre überschreiten können und soll noch weitere eineinhalb bis zwei Jahre in Betrieb bleiben.
Seit einiger Zeit erfüllt der 1A jedoch andere Funktionen. Er wurde von der angestammten Lage 19,2° Ost auf die Position 5,2° Ost verschoben und wird für "Satellite News Gathering", also die Zuführung von Content an Sendestudios, sowie "Occasional Use", also anlassbezogene Übertragungen wie etwa von Sportereignissen, eingesetzt.
Diese Art der Nutzung erlaubt eine weitere Verlängerung der Lebensdauer des schon älteren Satelliten, da er nicht laufend millimetergenau austariert, sondern nur für die gebuchten Übertragungszeiten entsprechend ausgerichtet werden muss.
Auf diese Weise wird weniger Treibstoff verbraucht, der nur in beschränktem Umfang in den Tanks des Satelliten vorrätig ist.
