DT plant angeblich hohe Abschreibungen
Die Deutsche Telekom könnte einem Zeitungsbericht zufolge hohe Wertberichtigungen auf Mobilfunklizenzen und Beteiligungen vornehmen, um vor der Ernennung eines neuen Vorstandschefs reinen Tisch in den Bilanzen zu machen.
Grund für diese "Gedankenspiele" seien "ernst zu nehmende Gerüchte am Markt", die Telekom wolle die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das dritte Quartal um gut eine Woche vorverlegen, berichtete die "Börsen-Zeitung".
Bisher werden die Quartalszahlen der Telekom am 20. November erwartet. Grund für die Vorverlegung sei die Verpflichtung der Telekom-Tochter Voicestream, die nun unter T-Mobile USA firmiert, am 13./14. November eigene Berichte bei der US-Aufsichtsbehörde SEC einzureichen. Dies sei erforderlich, weil Voicestream noch eigene Bonds ausstehen habe.
Indizien
Die geplante zeitgleiche Bekanntgabe der Zahlen von Voicestream und der Mutter Telekom wird der "Börsen Zeitung" zufolge am Markt als starkes Indiz dafür gewertet, dass umfangreiche Wertberichtigungen vorgenommen werden sollen.
Dieses Szenario werde zudem durch die vorzeitige Aufstockung der Anteile am niederländischen Mobilfunknetzbetreiber Ben gestützt, schreibt das Blatt weiter.
Der Bonner Telekommunikationskonzern hatte Ende September die Komplettübernahme von Ben für zwei Milliarden Euro gemeldet, obwohl er dazu erst Anfang 2003 via Verkaufsoption der Ben-Gesellschafter verpflichtet gewesen wäre. Dies sei seinerseits als erster Hinweis für bevorstehende Abschreibungen bei den internationalen Mobilfunkaktivitäten interpretiert worden, weil Ben durch die vorgezogene Übernahme voll konsolidiert werden könne.
DT übernimmt Mobilfunker BenMachtkampf
Unterdessen ist in den Aufsichtsratsgremien der Telekom offenbar ein offener Machtkampf entbrannt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Dietrich Winkhaus wies am Dienstagabend Vorwürfe zurück, er sei bei der Ablösung des damaligen Telekom-Chefs Ron Sommer unprofessionell vorgegangen. Einen Rücktritt schloss er aus.
Deutsche Telekom in Turbulenzen
