24.07.2002

RIVALEN

Bildquelle: Wa

HP liefert nicht mehr an Dell

HP beliefert PC-Hersteller Dell nicht mehr mit Druckern, PDAs und Digitalkameras. Eine HP-Sprecherin machte Dells Pläne, selbst ins Drucker- und PDA-Geschäft einzusteigen, dafür verantwortlich. Analysten sehen letztlich den Merger mit Compaq als Auslöser.

Seit die neue HP mit Compaq vereint ist, haben sich einige Rahmenbedingungen für Dell verändert. HP lässt etwa die eigene PDA-Linie zu Gunsten des Compaq iPaq auslaufen. Seitdem häufen sich die Gerüchte, dass Dell selbst PDAs produzieren will. Compaq gilt zudem als Top-Rivale von Dell, was die Beziehungen ebenfalls belasten dürfte.

Symbolcharakter

Analysten bewerten den Schritt als eines von mehreren Manövern seit dem Merger zwischen HP und Compaq.

Roger Kay, Analyst bei IDC, glaubt, dass dabei weniger auf finanzielle Auswirkungen geachtet wurde als vielmehr auf den Symbolcharakter. Stimmen die Gerüchte, dass Dell selbst Drucker vermarktet, könnte HP etwa behaupten, den Vertrag vorher gelöst zu haben, glaubt der Analyst. ¿Dell-Sprecher Mahan legte unterdessen nach, es sei doch erstaunlich, wie nervös HP allein durch die bloße Annahme werde, dass Dell in den Druckermarkt einsteige.

IDC-Analyst Kay ist der Ansicht, dass HP bei dem Hahnenkampf den Kürzeren ziehen könnte. Der Vertriebskanal von Dell sei für keine Firma zu unterschätzen. HP habe nun Tatsachen geschaffen, die den Einstieg von Dell in den Druckermarkt beschleunigen könnten.

Diese Ansicht teilt auch Rob Enderle, Analyst der Giga Information Group. HP könne sich durch die harte Entscheidung einem neuen, nicht zu unterschätzenden Konkurrenten auf dem Druckermarkt gegenüber sehen; vorausgesetzt, Dell schaffe den erfolgreichen Einstieg.