14.07.2002

MATRIX FORUM

Bildquelle: waldt

40 Jahre Computerspiele im Museum

Die runden Geburtstage von "Pong" und "Spacewar" waren für das Londoner Barbican Centre der ideale Anlass, sich eingehender mit der Geschichte der Computerspiele zu beschäftigen.

Dort zeigt man derzeit eine Ausstellung mit dem Titel "Game On. The History, Culture and Future of Videogames". Die Schau ist die größte und umfangreichste von Computer- und Videospielmemorabilia, die je gezeigt wurde.

Die Geschichte der Computerspiele wird in chronologischer Reihenfolge präsentiert, beginnend mit "Spacewar", den frühen Arkadenspielen und den ersten Konsolen, die Anfang der 70er Jahre auf den Markt kamen.

Neben selten gezeigten Exponaten bietet die Ausstellung auch ein Wiedersehen mit Geräten, die vielen aus ihrer Kindheit oder Jugend noch bestens in Erinnerung geblieben sind.

Computerspiele als internationales Phänomen

"Game On" ist noch bis zum 15. September im Barbican Centre in London zu sehen. Die Ausstellung beschränkt sich allerdings nicht auf die Präsentation von Exponaten, sondern versucht darüber hinaus auch, ökonomische und kulturgeschichtliche Aspekte zu thematisieren.

Diese Aspekte werden auch ausführlich in einem Buch behandelt, das parallel zur Ausstellung im Londoner Verlag Laurence King erschienen ist.

Noch kein echter Mainstream

Im Hauptberuf ist Lucien King Spieleentwickler für "Rockstar Games" in New York. Dadurch kennt er die Computerspiel-Industrie auch von innen - und er kennt ihre Grenzen.

Eine große und vielbeachtete Ausstellung wie "Game On" mag signalisieren, dass Computerspiele auch von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen und akzeptiert werden. Lucien King bleibt dennoch Realist:

"Die Hersteller von Computerspielen sehen sich im Moment als zum Mainstream gehörend, weil sie mehr Umsatz machen als Hollywood und auch die Musikindustrie längst überflügelt haben. Aber wenn man sich die Zahlen genauer ansieht, wird man zugeben müssen, dass Computerspiele nach wie vor nur von einer relativ kleinen Minderheit gespielt werden.

Der durchschnittliche Käufer von Computerspielen ist immer noch männlich und jung. Die gesellschaftliche Realität spiegelt sich weder in den Verkaufszahlen noch in den Spielen selbst wider. Um wirklich Mainstream zu werden, müssen sich Computerspiele und ihre Inhalte in Zukunft mehr auch anderen Einflüssen öffnen."