CyberTron in finanziellen Schwierigkeiten
Dem börsennotierten Wiener Telekombetreiber CyberTron droht offenbar die Pleite, wenn die Telekom Austria [TA] auf der unmittelbaren Rückzahlung offener Forderungen beharrt.
"Es kommt darauf an, wie sich die TA verhält", meinte CyberTron-Vorstand Thomas Forstner zur APA auf die Frage, ob das Unternehmen vor der Insolvenz stehe. "Wenn die Telekom Austria nicht kooperieren will, haben wir ein Problem", so Forstner.
Gesamtschulden von 60 Millionen Euro
Die Gesamtschulden der CyberTron AG belaufen sich laut Vorstand
auf 60 Millionen Euro inklusive aller Optionsanleihen. Exklusive
Optionsanleihen betragen die Gesamtverbindlichkeiten rund 40
Millionen Euro. Dem standen mit Ende des ersten Quartals 2002
liquide Mittel von 3,4 Millionen Euro gegenüber. Einen aktuellen
Kapitalstand wollte Forstner nicht nennen.

"Haben keine Probleme Schulden zurückzuzahlen"
Bei den Verbindlichkeiten handle es sich aber - wie auch bei den von der TA eingeforderten Schulden - um Altverbindlichkeiten. Seit November 2001 wirtschafte CyberTron operativ positiv.
"Wenn wir unser operatives Geschäft so weiterführen können wie bisher, haben wir keine Probleme unsere Schulden zurückzuzahlen. Ohne Hilfe der TA geht das aber nicht", betonte Forstner.
Wenn die TA nur eine Sicherstellung für ihre offenen Forderungen wolle, sei er zuversichtlich, dass alle Saldenprobleme am Verhandlungstisch gelöst werden könnten. "Wenn es das Ziel der TA ist, einen Mitbewerber vom Markt zu verdrängen, wird es schwierig werden", so Forstner weiter.
TA kappt Cybertron-Leitungen
Am Dienstag hatte die TA bereits kurzfristig Teile des
CyberTron-Netzes abgeschaltet. Die Folge waren schwere
Kapazitätsengpässe im CyberTron-Netz. Mittlerweile hat die TA die
von CyberTron angemieteten Systemkomponenten wieder angeschaltet.
Die Verhandlungen sind aber nach wie vor im Laufen.
