Online-Shopping auf Rekordniveau
Mehr als 100 Milliarden Euro sollen die Europäer in diesem Jahr für Online-Shopping ausgeben, das meiste davon für Reisen. Am liebsten shoppen die Briten online: Sie geben bereits jetzt durchschnittlich 1.744 Euro pro Jahr dafür aus.
Auch im Jahr 2011 sollen die Briten laut einer Studie des Marktforschers Forrester Research weiter an der Spitze liegen und mit 2.410 online ausgegebenen Euros selbst die US-Bürger überholen. Dann sollen EU-weit 263 Mrd. Euro online ausgegeben werden.
Reisen führen Online-Shopping an
Die Zahl der Online-Einkäufer soll in den kommenden fünf Jahren auf 174 Millionen wachsen, die 2011 durchschnittlich 1.500 Euro pro Jahr für Artikel aus dem Netz ausgeben. Derzeit sind es rund 1.000 Euro.
Den Löwenanteil am Online-Shopping machen weiter mit einem Drittel Reisen aus, die bis 2011 auf 77 Mrd. Euro Umsatz anwachsen sollen - das wäre eine Steigerung von 133 Prozent.
In den nächsten fünf Jahren sollen sich aber auch Kleidung, Essen und Elektronik im Netz besonders gut verkaufen und 2011 jeweils über zehn Milliarden Euro Umsatz im Netz machen.
Sprachvorteil für Großbritannien
In Großbritannien und Schweden habe der Online-Einkauf früher abgehoben, so Studienautor Jaap Favier gegenüber ZDNet. Vor allem in Großbritannien habe geholfen, dass US-Firmen auch lokal schneller eingestiegen sind.
Spätere Einsteiger wie Frankreich seien aber nur zwei Jahre hinterher und würden ebenfalls bald ein höheres Wachstum verzeichnen.
Erster Einkauf nach einem Jahr
Erst nach einem Jahr Internet-Nutzung würden die Leute auch erstmals online einkaufen, so Favier, und dann ein Buch, eine CD oder eine Reise bestellen.
Jene Nutzer, die bereits länger online sind, weiten ihre Einkaufaktivitäten dann sukzessive aus, etwa auf Kleidung und Elektronik.
Am stärksten angetrieben werde Online-Shopping von mehr Breitbandanschlüssen und der gestiegenen Anzahl von Leuten, die ins Internet gehen, so Favier.
Engländer schätzen Bequemlichkeit
Für Favier sind jene Leute, die über einen Breitbandanschluss verfügen und im Netz nach dem besten Deal suchen "Technologie-Optimisten, Leute, die glauben, dass Technologie ihr Leben verbessern kann" - das soll nach seiner Schätzung immerhin für die Hälfte aller Europäer mit Internet-Zugang gelten.
Allerdings gibt es nach seiner Meinung je nach Land auch unterschiedliche Motivation für den Online-Einkauf. In Deutschland etwa soll auch die aktuelle wirtschaftliche Lage dazu beitragen, dass die Leute im Netz nach den besten Deals suchen.
Für Großbritannien mit seiner "optimistischeren Wirtschaft" gelten demnach andere Regeln: Hier würden die Leute vor allem aus Bequemlichkeit online einkaufen und auch ein paar Euro mehr dafür ausgeben, nicht in ein Geschäft gehen zu müssen.
(ZDNet | Silicon.com | IT-Week)
