12.05.2002

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TA will sich von Immobilienbesitz trennen

In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" erklärt Telekom-Austria-Finanzvorstand Stefano Colombo, dass das börsenotierte Telekomunternehmen den Verkauf seines umfangreichen Immobilienbesitzes plant.

Bis auf einige wenige strategische Immobilien stehe der gesamte Besitz von rund 1400 Liegenschaften im Wert von etwa 500 Mio. Euro zur Disposition.

Mit der Finanzierung eines Rückkaufs des 25-Prozent-Anteils an der Mobilkom, von dem sich die Telecom Italia in den kommenden Wochen trennen möchte, gebe es kein Problem, betont Colombo im Interview.

Eine Erhöhung der TA-Verschuldung von derzeit 3,3 Mrd. Euro sei durchaus akzeptabel - wiewohl die Telekom Austria nicht bereit sei, "jeden Preis" für die Mobilkom zu bezahlen.

Colombo spricht sich im "profil"-Interview überdies gegen einen Einstieg des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone bei der Mobilkom aus. Vodafone führe Akquisitionen grundsätzlich über Aktientausch durch, doch daran habe er "kein Interesse, so etwas kommt für mich nicht in Frage".

Heuer positives Nettoergebnis

Für das laufende Geschäftsjahr sieht Colombo die Möglichkeit, dass die Telekom Austria ein positives Nettoergebnis schreibt. "Wir gehen davon aus, dass wir operativ genauso gut liegen wie 2001." Damals hatten allerdings außerordentliche Abschreibungen zu einem Verlust geführt, was sich, so Colombo, heuer nicht wiederholen werde. Eine Dividende an die TA-Aktionäre stellt er für 2003 in Aussicht.

Zu Berichten, wonach sich die Telecom Italia, die derzeit 30% der TA-Aktien hält, noch vor dem Sommer von der Hälfte dieses Aktienpakets trennen wolle und damit ein zweiter Börsegang der Telekom Austria möglich sei, will sich Colombo nicht äußern. Ein vergrößerter Streubesitz sei für ihn aber wünschenswert. Trotz der gegenwärtig schlechten Stimmung für Telekom-Werte hätte er bezüglich eines weiteren Börsegangs keine Bedenken.