EU-Kommission für einheitliche Strafen
Die EU-Kommission will die Strafen auf Computerkriminalität in den Mitgliedsländern einander angleichen. Dadurch soll die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden erleichtert werden.
Einen entsprechenden Vorschlag, der insbesondere illegale Eingriffe in Computer, die Verbreitung von Viren und koordinierte Angriffe zum Zwecke der Lahmlegung von Internet-Seiten betrifft, legten die beiden EU-Kommissare Erkki Liikanen und Antonio Vitorino am Montag in Brüssel vor.
Nun müssen die Justizminister der Mitgliedsländer entscheiden, ob sie die Angleichung akzeptieren.
Großer wirtschaftlicher Schaden
Bereits elf Prozent aller europäischen Internet-Nutzer hatten
schon einmal auf ihrem Heim-PC einen Virus, schätzt die
EU-Kommission. Aber auch durch die Blockierung einzelner
Internet-Seiten werde großer wirtschaftlicher Schaden angerichtet,
der in einzelnen Fällen in die Hunderte Millionen Euro gehen könne.

Angriffe "immer dreister"
Häufig seien Einzelpersonen oder Minderjährige die Täter, die jüngsten Festnahmen großer Gruppen von Hackern deuteten aber darauf hin, dass das Hacken zunehmend zu einer Erscheinungsform der organisierten Kriminalität werden könnte.
Es sei "zu befürchten, dass diese Angriffe immer ausgeklügelter und dreister werden", heißt es in dem Papier der EU-Kommission.
Ein Drittel aller Großunternehmen und staatlichen Stellen sei schon Opfer von Angriffen geworden, zitiert die EU-Kommission eine Studie der Communications Management Association [CMA].