23.04.2002

PRÄVENTIV

Bildquelle: PhotoDisc

Software erkennt Verbrecher

Computer und Überwachungskameras könnten dafür eingesetzt werden, Verbrechen zu erkennen und zu verhindern, bevor sie überhaupt passieren.

Wieder einmal sind es britische Wissenschaftler, welche eine Überwachungssoftware entwickelt haben, die verdächtige Situationen vorhersagen soll. Damit sollen Verbrechen, schon bevor sie überhaupt geschehen, verhindert werden.

So könnte ein Überfall auf eine alte Frau schon im Ansatz verhindert und eine potenzielle Bombe am Flughafen schon vorzeitig erkannt werden.

Vergleicht Bilder mit Verhaltensmustern

Die Software, genannt "Cromatica", untersucht Bilder, die von Überwachungskameras geschossen werden, und vergleicht diese mit Verhaltensmustern, die sie bereits gespeichert hat.

Das System kann dann mathematisch berechnen, was wahrscheinlich als Nächstes passieren wird.

Glaubt es, dass ein Verbrechen geschehen könnte, sendet es ein Warnsignal an die Sicherheitsleute oder die Polizei.

Mit den Prognosen kann der Bewegungsfluss der Menschenmenge überwacht, ein möglicher Stau, eine Überlastung oder das verdächtige Verhalten eines potenziellen Selbstmörders im Londoner U-Bahnsystem erkannt und sogar verhindert werden.

Cromatica entgeht nichts

Überwachungskameras können zwar dazu beitragen, die Sicherheit zu erhöhen, sie werden jedoch im Moment noch von Menschen beobachtet, die von Zeit zu Zeit unkonzentriert sind oder einfach manche Dinge nicht mitbekommen. Besonders schwer ist es, wachsam zu bleiben, wenn stundenlang gar nichts passiert.

"Unsere Technologie erledigt diese langweiligen, sich wiederholenden Aufgaben und hebt gefährliche Situationen, die sonst unbemerkt bleiben könnten, verlässlich hervor", sagt Velastin.

Einsatz in U-Bahnstationen und auf Flughäfen

Während jüngste Studien gezeigt haben, dass herkömmliche Überwachungskamera-Systeme das Verbrechensproblem meist nur verlagern, aber nicht verhindern können, ist der Einsatz der Software an Orten wie öffentlichen U-Bahnstationen doch sinnvoll.

Auch auf Flughäfen ist der Einsatz der Software geplant. Das System soll unbeaufsichtigets Gepäck entdecken und auch gleich zeigen, wer das Gepäckstück dort hinterlassen hat und wo die Person jetzt ist.

Trotz alledem wird der Computer den Menschen noch lange nicht ersetzen.

"Der Computer soll die Arbeit nur erleichtern. Er soll die Sicherheitsorgane auf potenziell gefährliche Situationen aufmerksam machen, der Mensch entscheidet aber dann, was zu tun ist", erklärt Velastin.