Sun warnt vor Microsoft-verseuchtem Netz
Sun-Chef Scott McNealy lieferte gestern auf der Entwicklerkonferenz JavaOne eine für seine Verhältnisse harmlose Keynote-Ansprache ab.
In deren Mittelpunkt standen ein Appell an Entwickler, sich für die Java-Plattform einzusetzen und Warnungen vor einem von Microsoft verseuchten Internet.
Die dunkle Seite, Drogen & Browser
Entwickler sollten ihre Anwendungen beispielsweise auch mit
Browsern wie Netscape und Opera testen und nicht nur mit dem
Internet Explorer. Wer das nicht tue, mache sich abhängig. "Sie
können das Angebot der dunklen Seite annehmen. Der erste Schuss
Heroin ist umsonst", warnte McNealy.

Entfremdung durch proprietäre Erweiterungen
Sorgen machte sich der Sun-Chef darüber, dass Microsoft bislang offene XML-Standards wie SOAP durch proprietäre Erweiterungen verbiegen und die Entwickler damit an seine Produkte ketten werde.
Microsoft ist derweil der Auffassung, Sun solle sich lieber um andere Dinge kümmern.
"McNealy bleibt auf Microsoft fixiert, statt sich um Suns Kunden und deren Technik zu kümmern", entgegnete John Montgomery, Group Manager der .Net Developer Platform.
"Vorgebliche Offenheit und Solaris"
"Seine Rhetorik ist ironisch angesichts der Tatsache, dass Sun
selbst eine lange Geschichte vorgeblicher Offenheit hat, während
seine eigene Software proprietär ist." Als Beispiele nannte der
Microsoft-Mann das Unix-Derivat Solaris und Suns Eintreten für das
"NeWS Windowing System", während der Rest der Unix-Welt X Windows
proklamierte.
