"SMS wird erwachsen"

"SMS wird erwachsen" - mit diesen Worten fasst Christian Lutz, CEO des SMS-Spezialisten ucp, die aktuelle Situation nach der geplanten Einführung von Interconnection-Fees bei Kurzmitteilungen zusammen.

Anlässlich der veränderten Rahmenbedingungen hat der sms.at- und uboot.com-Betreiber ucp den SMS-Markt und dessen weitere Entwicklung beleuchtet. "Generell ist das SMS-Volumen aus dem Internet stark gestiegen. Wir haben allein im Jänner dieses Jahres rund 30 Millionen SMS weitergeleitet", so Lutz.

Interconnection-Gebühren
Nachdem die Netzbetreiber in Großbritannien und Frankreich Interconnection-Gebühren aufs Tapet gebracht haben, sind Betreiber in anderen Ländern rasch gefolgt. Dort und in Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden sind die zusätzlichen Gebühren bereits Realität, in Österreich werden sie voraussichtlich im zweiten Quartal eingeführt.

Web-SMS nicht mehr völlig gratis

Gratis-SMS-Sites schließen

Die Einführung der Gebühren hat dazu geführt, dass viele Gratis-SMS-Sites bereits geschlossen haben. Unter ihnen auch mtnsms.com, die weltweit größte SMS-Site mit der Möglichkeit, Kurznachrichten in 160 Länder zu verschicken.

sms.at ist laut Lutz von den neuen Bedingungen kaum betroffen, da bei zwölf von 15 Betreibern in mehreren Ländern direkte Anbindungen bestehen und somit keine Verbindungsgebühren anfallen. Die Mobilkom in Österreich, Orange in der Schweiz und D2 in Deutschland werden noch herkömmlich angesteuert.

Lutz schätzt die kommenden zusätzlichen Gebühren auf rund drei bis fünf Cent pro SMS. Derzeit kostet eine SMS im "Großhandel" rund zwei bis drei Cent.

Tests mit MMS

Die kommende Messaging-Generation MMS [Multimedia Messaging Service] wird derzeit bei ucp technisch umgesetzt. Die Kostenstrukturen für Konsumenten werden derzeit von den Netzbetreibern erarbeitet, Lutz erwartet sich Kosten von einem bis 1,5 Euro pro Multimedia-Nachricht.

Kundendaten am wertvollsten

Die rund 5,6 Millionen Kundendaten, so Lutz zu futureZone.ORF.at, seien das "derzeit größte Asset". Die Daten würden verwendet, um Werbekunden zielgruppenspezifische Angebote zu unterbreiten oder Netzbetreibern mit Daten über Nutzungsverhalten auszuhelfen.