AOL unter Abzocker-Verdacht
Wegen angeblicher Zusendung gar nicht bestellter Waren haben Kunden jetzt AOL verklagt. Das Verfahren läuft vor dem Bezirksgericht in San Francisco.
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Anwälte der Kläger teilten mit, betroffen seien Tausende AOL-Nutzer in den USA, denen teils gegen Sofortabzug von ihren Kreditkarten niemals bestellte Waren wie beispielsweise CD-Player, aber auch Bücher und Organizer zugeschickt worden seien.
Aus der Klageschrift geht hervor, dass viele sich geschädigt fühlende AOL-Online-Nutzer angaben, sie hätten die regelmäßig im AOL-Dienst auftauchenden Werbe-Pop-ups mit "Nein, danke" angeklickt und einen Auftrag damit verneint. Die Waren seien dann trotzdem gekommen, und dann seien auch die Rechnungen ins Haus geflattert. Andere Kunden hätten, auch ganz ohne irgendwelche Werbefelder im Dienst anzusteuern, ebenfalls unverlangt Produkte zugeschickt bekommen.

Schadenersatz und Waren behalten
Ein Sprecher von AOL Time Warner wies die Vorwürfe allerdings zurück. Der Prozess sei grundlos, sagte der Sprecher und verwies darauf, dass AOL auch eine 100-prozentige Rücknahmegarantie für solche Fälle bereithalte. Entsprechend hart werde man in dem Prozess gegen die Vorwürfe vorgehen.
Die Anwälte wollen nicht nur Schadenersatz für ihre Kunden, sondern auch Rückerstattung der Auslagen einschließlich der zumeist zusätzlich erhobenen Versandgebühren und die gerichtliche Erlaubnis erreichen, dass die unfreiwilligen Kunden ihre Waren behalten dürfen.