Ein Antidiebstahl-Chip für Handys
Xilinx, Spezialist für rekonfigurierbaren Chips, hat ein neues Einsatzgebiet für einen seiner "CoolRunner"-Chips entdeckt.
Der Chip, der umprogrammiert werden kann und schon zwei Jahre auf dem Markt ist, könnte Mobilfunkbetreiber in Lage versetzen, gestohlene Handys praktisch "abzuschalten" und damit auch die Verwendung in einem anderen Netz zu verhindern.
Sollte das gestohlene Handy wieder auftauchen, könnte es genauso einfach mit einem Code wieder freigeschaltet werden.

Gradlinige Lösung
Xilinx verhandelt nach eigenen Angaben derzeit unter anderem mit Nokia und Ericsson über den Einsatz der "CoolRunner" in zukünftigen Handymodellen.
Neben dem einfachen und sicheren Konzept, könnte es für Mobilfunkbetreiber auch attraktiv sein, säumigen Kunden die Handys einfach "abdrehen" zu können, so dass diese auch mit einer neuen SIM-Karte - und nach Umgehung der SIM-Lock - nicht mehr funktionieren würden.

Andere Lösungen
Zwar könnte ein Betreiber gestohlenen Handys auch über die Seriennummer IMEI [International Mobile station Equipment Identity] den Service verweigern, aber dies würde den Benutzer des Handys nicht daran hindern, in ein anderes Netz auszuweichen.
Um den Handy-Diebstählen mit der IMEI-Nummer entgegen zu treten, müssten die Netzbetreiber demnach eine gemeinsame internationale Datenbank aller entwendeten Mobiltelefone betreiben.
Das gleiche gilt für andere Konzepte, die in letzter Zeit entwickelt wurden, um den Diebstahl von Handys einzudämmen: Das "SMS-Bombardement" und die permanente Überwachung des Nutzerprofils.
SMS-Bombardement
Mit einer Art SMS-Bombardement hat in einem Pilotversuch die
Amsterdamer Polizei im letzetn Herbst gestohlene Handys "blockiert".
Alle drei Minuten verschickt dazu ein Rechner mit Hilfe eines eigens
entwickelten Programms Botschaften an die gestohlenen Telefone.
"Dieses Handy ist gestohlen. Kaufen und Verkaufen ist verboten. Die
Polizei", lautet die Nachricht. In den drei Monaten des Versuchs
ging die Zahl der gestohlenen Handys auch prompt deutlich zurück -
um fast die Hälfte.

Profil im Blick
Britische Wissenschaftler haben im letzten Jahr eine Software vorgestellt, die gestohlene Handys automatisch erkennen und sperren soll.
Das von der Londoner Software-Firma SearchSpace entwickelte Programm analysiert das Nutzungsverhalten von Mobiltelefonbesitzern. Zu den registrierten Parametern zählen neben der Anzahl und Länge der Telefonate auch die gewählten Rufnummern und die bevorzugten Tageszeiten der getätigten Anrufe.
So entsteht ein spezielles Nutzungsprofil des rechtmäßigen Mobiltelefonbesitzers und wenn dieses sich abrupt ändert wird der Netzbetreiber gewarnt.
