IBM stellt Verschlüsselungs-Chip vor
Der Chipriese IBM hat einen neuen Chip entwickelt, der automatisch für die Verschlüsselung der Daten auf einem PC, Handy oder Taschen-PC sorgt. Damit soll das Sicherheitsniveau von Großrechenzentren auch für Endnutzer zum Standard werden
Bisher seien solche Verschlüsselungstechniken sehr kostenaufwendig gewesen und hätten die Leistung der Computer erheblich beansprucht, teilte IBM am Montag mit. Das war auch der Grund, warum sie in Endgeräten häufig nicht eingesetzt wurden.
Die Verschlüsselung von Daten erfolgt bisher meist über zusätzliche Software. Auch Chips erfüllen diese Aufgabe bereits, laut IBM sind diese Methoden allerdings nicht sicher genug, weil dabei - auch wenn nur über kurze Strecken - noch ein unverschlüsselter Datentransfer erfolgt.
"Secure Blue" setzt auf Halbleiter
Der neue Verschlüsselungsmechanismus "Secure Blue" soll dagegen auf einigen wenigen Halbleitern des Prozessors aufgebracht sein und für den kompletten Schutz der Daten etwa auch bei Diebstahl sorgen.
"Paranoid"
"Diese Entwicklung versucht das Paranoideste zu sein, was es auf diesem Planeten gibt", so Charles Palmer, Manager Security und Privacy bei IBM.
Für mobile Geräte
Sensible Daten werden immer häufiger auch auf mobilen Geräten genutzt. Schwachstellen könnten überall dort sein, wo Daten abgelegt werden.
Das sei zunehmend auf weniger gesicherten PCs, Mobiltelefonen und Pocket-PCs der Fall. Die Ver- und Entschlüsselung der Daten soll mit "Secure Blue" ohne Zeitverzögerung erfolgen.
Die Möglichkeit der integrierten Verschlüsselung wäre dabei nicht nur für die Nutzer interessant, sondern auch für Content-Anbieter, die damit urheberrechtlich geschütztes Material etwa für die Weiterverbreitung sperren könnten.
Erster Prototyp im PowerPC-Chip ==
Einen ersten Prototyp von "Secure Blue" hat IBM Medienberichten zufolge bereits in seinen eigenen PowerPC-Prozessor integriert.
Wegen der engen Verknüpfung mit der Chip-Architektur wird die Technologie vorerst eher in Geräten von Herstellern zum Einsatz kommen, die Kunden von IBMs "Custom Engineering" sind. Darunter finden sich etwa Microsoft, Sony und Nintendo.
Intels Ansatz
Die Idee einer direkt auf der Hardware aufgebrachten Sicherheitslösung ist nicht ganz neu. Auch Intel hatte etwa mit dem "Trusted Platform Module" [TPM] einen ähnlichen Ansatz verfolgt.
Laut IBM sei die Methode allerdings nicht massentauglich.
(AP | Cnet)