19.12.2001

PRESSPLAY

Bildquelle: FuZo

Musikindustrie buhlt um Napster-User

Mit dem neuen Online-Angebot Pressplay wollen nun auch Sony und Vivendi Universal Music das Kundenpotenzial der inzwischen abgeschalteten Tauschbörse Napster nutzen und Musik über das Internet verkaufen.

Beim Start in den USA am Mittwoch seien digitale Musikstücke von Sony Music, Universal Music und EMI zunächst über die Plattformen von Microsoft Network [MSN], Roxio und Yahoo erhältlich, teilte Pressplay mit.

30 Songs für elf Euro

In den USA sollen Pressplay-Kunden für knapp zehn USD [elf Euro] monatlich 30 Musikstücke herunterladen und 300 Stücke per Streaming-Technologie anhören können. Beim Streaming laufen Musikstücke wie bei einer Musikbox nach dem Start ein Mal ab.

Um 20 Stücke auf CD brennen zu dürfen, müssen die Kunden den Angaben zufolge knapp 25 USD zahlen und bekommen dazu 1.000 Streaming-Titel und 100 Stücke zum Herunterladen [Downloads].

Beim Konkurrenzangebot von AOL Time Warner, EMI und Bertelsmann Music Group, das schon Anfang Dezember gestartet war, gibt es für monatlich knapp zehn Dollar 100 Downloads und 100 Streaming-Titel.

Fernseh-, Kabel- und Filmgeschäft

Der Start von Pressplay folgt mehreren Ankündigungen des Medienkonzerns Vivendi Universal, seine Marktmacht in den USA ausbauen zu wollen.

So teilte Vivendi Universal am Montag mit, das Fernseh-, Kabel- und Filmgeschäft von USA Networks zu übernehmen.

Zuvor hatte Vivendi in der vergangenen Woche mitgeteilt, sich an dem Satelliten-Fernsehbetreiber EchoStar Communications zu beteiligen. Analysten zufolge unterstreichen diese Schritte das Ziel von Vivendi-Chef Jean-Marie Messier, aus dem ehemaligen Versorgerkonzern einen globalen Medienriesen zu machen.