01.01.2001

KONSOLIDIERUNG

Bildquelle: ORF ON

Die Folgen der Pleitewelle im Dot.com-Business

Die Pleitewelle der Dot.coms geht weiter. Nach einem dramatischen Anstieg der Pleiten im Jahr 2000 wird für 2001 eine weitere Korrekturphase erwartet. Dementsprechend drastisch war auch schon der Anstieg der Entlassungen in diesem Jahr. Rund 40.000 Stellen sind allein in der US-Internet-Branche [insbesondere in der 2. Jahreshälfte 2000] gestrichen worden.

Eine weitere Folge der Pleitewelle werden Fusionen und Unternehmensübernahmen sein. "Defensive Mergers" dind die klassische Mergers-and-Acquisitions-Strategie, wenn eine Branche, so wie derzeit das Dot.com-Business, am Beginn einer Konsolidierungsphase steht.

Ablauf eines Unternehmenskaufs in Stichworten

1. Kontaktaufnahme und Basisinformation

2. Strategische Überlegungen [Abwägung von Synergiepotentialen und Alternativen]

3. Letter of Intent

4. Vertraulichkeitserklärung [zur Wahrung von Unternehmensgeheimnissen]

5. Due Diligence [Prüfung des Übernahmekandidaten]

6. Unternehmensbewertung

7. Offerte des Käufers

8. Verhandlungsaufnahme

9. Vertragsunterzeichnung [Signing]

10. Kartellrechtliche Genehmigungen, etc.

11. Closing

Neue "alte" Kriterien der Unternehmensbewertung

Im Zuge des Höhenflugs des dot.com-Business wurden vielfältige neue - eher weniger, denn mehr aussagekräftige - Bewertungsmethoden entwickelt. Zu erwartende Userzahlen oder Pageviews wurden dabei ebenso als Indikatoren herangezogen, wie auch auf die nächsten Jahre hochgerechnete Umsatzzahlen.

Nach der Ernüchterung der vergangenen Monate, der wachsenden Zahl von Pleiten und dem Sturzflug der dot.com-Aktien an den internationalen Börsen haben sich derartige Bewertungskapriolen als ruinöser Fehler erwiesen. Mittlerweile ist klar, dass die erwirtschaftbaren Erträge die absolute Obergrenze bei der Bewertung eines Unternehmens darstellen müssen.